Biologie, Hegung und Artenschutz

Die großen Aras und das Projekt Arara Azul

Brasilien Rundreise zum Hyazinthara

Von Neiva Maria Robaldo Guedes
Forscherin Master Degree in Umweltschutz und Regionalplanung
Koordinatorin des Projektes Arara Azul/UNIDERP

Die drei größten Aras der Gattung Psitacidae leben im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Der größte von ihnen ist der Arara-Azul-Grande (Anodorhynchus hyacinthinus), der eine Körpergröße von bis zu 105 cm erreicht und durch den lebhaften Kontrast zwischen dem kobaldblauen Federkleid und der markanten gelben Zeichnung um Augen und Schnabel leicht zu erkennen ist. Der Arara-Vermelha-Grande (Ara chloroptera) oder Grünflügel-Ara erreicht 90 cm und hat ein überwiegend rotes Federkleid, einige blaue Federn an Schwanz und Flügelspitzen und einem grünen Querstreifen auf der Oberseite der Flügel. Der Dritte im Bunde der Großen ist der Arara-Canindó oder Arara-de-Barriga-Amarela (Ara ararauna), der Gelbbrust-Ara, der bis zu 80cm Größe erreicht und leicht mit dem Arara-Azul-Grande verwechselt werden kann, jedoch an Rücken, Oberseite von Schwanz und Flügeln hellblau und an Bauch und Unterseite der Flügel goldgelb gefärbt ist.

 Der Hyazinth Ara ist als Art hoch spezialisiert, was Ernährung und Fortpflanzung betrifft. Er ist vom Aussterben bedroht wegen intensiver Fangtätigkeit für den illegalen Tierhandel, vor allem bis in die achtziger Jahre hinein, Habitatveränderungen durch Zunahme der Bevölkerungsdichte, Landwirtschaft etc. und Verarbeitung seiner Federn für indianisches Kunsthandwerk. Die extrem reduzierte Population – 1987 wurden nur noch 2.500 freilebende Exemplare geschätzt - erholt sich schrittweise, insbesondere im Süden des Pantanal dank der Aktivitten des Projektes Arara Azul. Nach mehreren Jahren des Studiums der biologischen Grundlagen der Fortpflanzung, Entwicklung von Hegetechniken und Aktionen zur Stärkung des Umweltbewußtseins und Artenschutz unter der Regionalbevölkerung, hat sich die Population des Hayzinth-Ara nicht nur verdoppelt, sondern breitet sich auch in andere Regionen wie Mato Grosso und den bolivianischen Teil des Pantanal aus.

Die Arten Ara chloroptera und Ara ararauna sind zahlreicher und weiter verbreitet als der Anadorhynchus hyacinthinus. Sie kommen von Mittelamerika bis zum Norden Argentiniens vor. Im Gegensatz zum Hyazinth-Ara ernähren sie sich von verschiedenen Samen und "Früchten der Saison".

Im Pantanal nisten die Hyazinth-Aras und Grünflügel-Aras in Höhlen von Baumstämmen, der Gelbbrust-Ara hingegen in den Stämmen von abgestorbenen Palmen. In anderen Regionen bauen alle drei Arten ihre Nester in Nischen von steilen Felswänden oder Höhlen.

Unsere Pousada im Pantanal de Rio Negro ist einer der wenigen privilegierten Orte, an dem man die drei Arten zusammen beobachten kann, da sie in dieser Gegend ausgezeichnete Bedingen für ihr Fortpflanzung vorfinden. Hier kann man auch einen anderen, vom Aussterben bedrohten Psitacdeo beobachten, den Maracanã-de-Colar (Propyrrhura auricolli) mit einer Größe von ca. 41 cm.

Die Aktivitten des Projektes Arara Azul umfassen Beobachtung der Brutstätten und Jungtiere, vor allem während der Brutzeit (August bis Januar), Aufzucht in natürlichen und künstlichen Nestern, Erstellung künstlicher Brutstätten, Betreuung von Eiern und Jungvögeln, Verhaltensforschung, Erfassung von Fress- und Schlafstätten, Umwelterziehung der Bewohner des Pantanals und deren Kinder, etc.

Das Projekt Arara Azul wird von der UNIDERP – Universität für Landes- und Regionalentwicklung des Pantanal und von der FMB - Stiftung Manoel de Barros durchgefhrt, mit Unterstützung von WWF do Brasil, Toyota do Brasil, Refúgio Ecolgico Caiman, Vanzin Escapamentos und Brasil Telecom.

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