Beschreibung

Das Ziel: Der Gipfel des Pico da Neblina „Amazon Neblina Tours” ist die regionale Organisation von Amazon Travel Brazil, die wiederum zur Gruppe Southern Cross Tours & Expeditions gehört. Neben einer Anzahl von Reisen und Touren, die in das weniger bekannte und wilde Hinter­land Brasililens führen und deren Schwer­punkt auf Natur, Kultur und sozialen Aspekten liegt, ist das Trekking auf Brasiliens höchsten Berg, den 2.994 m ü.NN hohen Pico da Neblina, sicher­lich die anspruchvollste aber auch be­frie­digend­ste / lohnendste für den erfahrenen Reisenden und Trekker. Als einziger Veranstalter für Reisen mit Expe­ditions­charakter unterhält „Amazon Neblina Tours” eine eigene Operations­basis in São Gabriel da Cachoeira. Dadurch ist es uns möglich, die besten Lösungen und Optionen für Expe­di­tionen und Touren in die Tiefen des Ama­zonen­sischen Regen­waldes anzubieten und dabei gleichzeitig das einmalige Erlebnis mit dem Sicher­heits­faktor in Einklang zu bringen.

Pico da Neblina zum Sonnenuntergang Der Pico da Neblina ist Teil des Imeri Massifs und liegt im Bundesstaat Amazonas. Seine nördlichen Ausläufer bilden die Grenze zu Venezuela. Der Berg liegt im 22.000 km² großen National­park gleichen Namens und ist schwer zugänglich. Den Teilnehmern unserer Expedition wird ein einmaliges Erlebnis geboten, wenn sie in die Tiefen der unberührten und ungezähmten Wildnis vordringen und ein großartiges Spektrum von komplexen Lebensformen und die Interaktion in Flora und Fauna des Tropischen Regen­waldes kennenlernen. Die drei wichtigsten Vege­tations­stufen in Amazonien sind die Igapós, überfluteter Wald im Tiefland, der Várzea-Wald mit seinen fruchtbaren Böden und die Terra Firme mit ihren circa 215 Arten an Hart­hölzern allein. Daneben haben wir den Nebelwald am Pico da Neblina, wo die Vielfalt von Epiphyten, Orchideen und Bromelien seinesgleichen sucht und damit den Reisenden und Naturliebhaber für den anstrengenden Aufstieg reich entlohnt.

Yanomami mit Kriegsbemalung Das Zielgebiet ist eine weit abgeschiedene Region, die im tiefsten Amazonien liegt. Ausgangspunkt der Expedition ist das Städtchen São Gabriel da Cachoeira, das in zwei­stündigem Linien­flug ab Manaus erreicht werden kann. Groß­flächig angelegte land­wirt­schaft­liche Aktivi­täten wie Soja­plantagen, Rinder­zucht, Holz­schlag wird man hier vergeblich suchen. Die Region beherbergt auch das größte Yanomami Reservat Brasiliens.

Über den von „Amazon Neblina Tours” ins Leben gerufene Fond NOTIWA – Zukunft Yanomami erhält die AYRCA, Yanomami Gemeinschaft des Rio Cauaburi und seinen Neben­flüssen, von jedem Reisenden, der das Reservat betritt und sich in einem der Dörfer für einige Tage aufhält, 200 US$. Es ist vereinbart, dass dieses Geld für die Gesund­heits­für­sorge der Yanomami Kinder und deren Aus­bildung unter Berück­sichti­gung tradi­tionel­ler Werte verwandt wird. Im Gegensatz zu Anderen, vor allem auch Nicht-Regie­rungs­orga­nisa­tionen und Privat­personen machen wir hierüber keine Publicity in den Medien.

Yanomami-Indios Der Stamm der Yanomami besiedelt allein in Brasilien mit einer Bevöl­kerung von 15.682 Menschen eine Region von 96.650 km² in den Bundes­staaten Amazonas und Roraima. Auf der vene­zola­nischen Seite dürfte der Stamm in Fläche und Einwohner etwa gleich groß sein. Jäger und Acker­bauer des Tro­pischen Regen­waldes, die sie seit jeher sind, sahen sie sich wie andere indigene Kulturen Brasiliens von ständigen Inva­sionen vor allem von Gold­suchern, Holz­fällern und von ein­geschlep­pten Krank­heiten bedroht.

Obwohl die Verwaltung der Indianer­gebiete der Bundes­behördeFUNAI untersteht, hat der Stamm seit jeher eine gewisse Sonder­stellung. Den Behörden begegnet man sehr selbst­bewusst und arti­kuliert und ver­tritt unter gemein­samer, gut orga­ni­sier­ter Führung Ent­schei­dungen und Inte­ressen des Stammes. Die Yanomami nennen ihr Land „urihi” oder Wald­land. Dieser Raum, den wir Natur nennen und der uns für die ökonomische Ausbeutung zur Verfügung steht, ist für die Yanomami nicht inaktiv, sondern eine lebende Einheit, ein­gebettet in ein komplexes System von kosmischer Dynamik und Aus­tausch zwischen Menschen und Nicht­menschen. Ein Raum, der heute bedroht ist von blindem Raub durch den weißen Menschen. Wie einst der visionäre Führer Davi Copanawa Yanomami warnte:

„Das Wald­land kann nur sterben, wenn es vom weißen Mann zerstört wird. Dann werden Bäche und Flüsse ver­schwinden und Erde und Bäume werden ver­trocknen und die Felsen und Berge in der Hitze aus­ein­ander­brechen. Die xapiripë Geister, die im Hochland leben und im Wald spielen, werden dann fliehen und ihre Väter, die Schamanen, können sie nicht mehr anrufen, um uns vor Schaden zu bewahren. Das Waldland wird trocken und leer und die Schamanen werden die Rauchepidemien nicht mehr zurückdrängen können und andere schlechte Ereignisse weden uns Krankheiten bringen. Dann werden alle sterben.”

Der Hafen von Manaus Wir halten einen Tag in Manaus, der Haupt­stadt des Bundesstaates Amazonas, für wichtig, um die vergangene und gegenwärtige Entwicklung der Region zu verstehen. Ausgangs­punkt der Expedition ist São Gabriel da Cachoeira, Mili­tär­stütz­punkt und Sale­sianer­mission am Ober­lauf des Rio Negro. São Gabriel da Cachoeira ist per Linien­boot oder Flugzeug (zweimotorige Turboprop) ab Manaus zu erreichen. Ab SGC geht es 85 km per Auto mit 4-Radantrieb über aben­teuer­liche, fast immer schwer ver­schlammte Lehm­pisten, zur Ab­lege­stelle des Rio Ia-mirim. Von dort aus sind wir mit dem Boot zwei weitere Tage unterwegs auf dem Rio Ia und Cauaburi bis zur Mündung des Rio Tucano, ab der wir unsere Exped­ition zu Fuß fort­setzen. Nach fünf Tagen Aufstieg (36 km) erreichen wir den Gipfel des Pico da Neblina.

 

Flora & Fauna

Wissenschaftliche Bedeutung

Neben der landschaftlichen Schönheit von Brasiliens höchstem Gipfel ist es die wissen­schaft­liche Bedeutung des Pico da Neblina Nationalparks, die von vielen berühmten Forschern wie De Spruce, McGuire, Froes, Vanzoline, Prance, Pires und anderen als absolut spek­takulär heraus­gestellt wird.

Die Hochwiesen des Pico da Neblina zeigen die größte bekannte endemische Dichte aller bra­sil­iani­schen Hoch­land­forma­tionen auf und ca. 50% der un­ent­deckten Arten sind völliges Neuland für die Wissen­schaft. Ohne Zweifel wird die Zukunft hier eine neue Welt enthüllen, vor allem in der Botanik.

Einige Tier- und Pflanzenarten, die in der Region beobachtet werden können:

  • Papageien

    Gelbbrust-Aras, Grüne Aras, Ara chloroptera, Ara macao, Kurz­schwanz­amazone

  • Andere Vogelarten

    Bunt- und Riesen­tukane, Hals­band­arassaris, Schlangen­hals­vögel, Erz­fischer, farben­prächtige Kolibris, mehrere Raub­vogel­arten, exotische Tangare

  • Spinnen

    Vogelspinnen (Theraposa leblondi), Geißel­spinnen, Schwarze Witwe (Latraodectus mactans), Loxoceles, Phoneutria, Lycosas

  • Säugetiere

    Faultiere, Capyvara (Wasserschweine), Tapire, Riesen­otter, Paca, schwarze und braune Brüll­affen, Kapuziner­affen, Spinnen­affen, Boto-Flussdelfine

  • Fische

    Zier­fische, Piranhas, Piracuru

  • Reptilien

    Busch­meister, Lanzen­otter, Erz­spitz­nattern, Kaimane, Grüner Leguan

  • Amphibien

    Pfeil­gift­frösche, Baum­steiger­frösche

  • Schildkröten

    Arraus

  • Schmetterlinge

    Papilio, Heliconius, Morpho-Falter

  • Bromelien und Orchideen

    Peitschenorchideen, Coriantes, Cataseto, Aechea aquilega, fleisch­fres­sende Arten wie Hellianphora tatei var.neblina, Brachinnia, Drosera, Utricularias und die erst vor einigen Jahren entdeckte Art Heliamphora hispida spec.nov

  • Gehölze

    bis zu 50 Meter hohe Paranuss­bäume (Bertholletia excelsia), Kautschuk­bäume (Hevea brasiliensis), Kaschubaum, Assai- und Buriti-Palmen (Euterpe sp.)

und viele, viele mehr...

Nicht-identifiziertes Insekt Dreizehenfaultier Flora des amazonensischen Bergregenwalds
Laub, Frosch oder Laubfrosch Theraposa leblondi Papagei

 

 

Tag 1-7

Programmablauf

 

1. Tag

Das Zentrum von Manaus Flug nach Manaus, Ankunft etwa um die Mittags­zeit und Transfer zum Hotel. Nach dem Mittag­essen steht eine Stadt­besich­tigung auf dem Programm. Manaus ist das Eingangs­tor zum inneren Amazonas-Gebiet und von besonderer Bedeutung für die Eroberung der gesamten Region, wovon die Urwald­oper und der Hafen ein reiches Zeugnis ablegen. Falls die Zeit es zulässt, beobachten wir noch den Zu­sammen­fluss des Rio Negro und des Rio Solimões, die gemeinsam den Amazonas bilden.

 

2. Tag

Gaiola („Vogelkäfig“) Früher Abflug mit Trip Linhas Aéreas nach São Gabriel da Cachoeira, am Ober­lauf des Rio Negro, wo die Gruppe von Ex­pedi­tions­leiter Henrique Leão „Branco“ begrüsst wird. Transfer ins Hotel. Während eines Rund­gangs durch das Städtchen holen wir die Ge­neh­migun­gen der National­park­behörde und der FUNAI ein. Danach werden die letzten Vor­berei­tungen für die Ex­pedition ge­troffen, die gesamte Aus­rüstung und das Gepäck über­prüft. Am späten Nach­mittag testen wir die Außen­bord­moto­ren an­läss­lich einer Ein­baum­fahrt durch die Strom­schnellen des Rio Negro. Beim Abend­essen schließ­lich wird das gesamte Team den Teil­nehmern vor­ge­stellt. Über­nach­tung in São Gabriel da Cachoeira.

 

3. Tag

Amazonas-Taxi Rund drei­stündige Fahrt ab 8 Uhr morgens mit dem 4 × 4 Allrad Geländewagen von São Gabriel da Cachoeira <1> über Erd­straßen zur 85 km entfernten Boots­ab­lege­stelle „Frente Sul” des Ia-Mirim Flusses <2> und Verladen der Aus­rüstung. Die Boots­tour startet auf dem Fluss Ia-Mirim, der nach etwa 30 Minuten Fahrt in seinen Namens­vetter mündet, den größeren Ia Fluss. Anderthalb Stunden später wird der Cauaburí Fluss erreicht <3> und nach weiteren drei Stunden Fahrt auf dem Cauaburí gelangen wir zum natür­lichen Kanal Maturacá, wo wir unsere leichten Alu­minium­boote fest­machen. Ein Camp wird er­richtet an einem sicheren Platz am Fluss­ufer, um zu ver­meiden, dass es nach heftigen Regen­güssen am Ober­lauf des Flusses durch plötz­liche Flut­wellen fluss­ab­wärts weg­gespült werden kann. Im Dorf Maturacá holen wir unsere Yanomami-Guides und -Träger zum gemein­samen Abend­essen ab, was in der Zwischen­zeit zu­berei­tet wurde. Über­nach­tung in Hänge­matten.

 

4. Tag

Abenteurer mit unseren Yanomami-Guides Abfahrt vom Camp um 8 Uhr morgens zur Mündung des Rio Tukano <4>, die vor 12 Uhr erreicht sein sollte. Boote werden ver­zurrt, ein Teil der Ver­pfle­gung, der Aus­rüs­tung und des Ben­zins für den Rück­weg wird gut ver­steckt zurück­ge­lassen. Nun beginnt die Wan­de­rung zum Pico da Neblina. Nach 3 Stunden steiler Strecke auf und ab gelangen wir zum zweiten Camp, genannt Cachoeira do Tukano (Wasserfall). Das Camp ist ein von den Yano­mami auf Dauer er­rich­tetes Jagd­lager mit kleinen Bananen- und Maniok­pflan­zungen, aus denen sie ihren Pro­viant für ihre Streif­züge im Wald beziehen. Hier gibt es die Ge­legen­heit zu einem er­fri­schen­den Bad in den Strom­schnel­len. Angeln am Was­ser­fall könnte je nach Erfolg unser Abend­essen be­rei­chern. Über­nach­tung entweder in Hänge­matten oder in Zelten.

 

5. Tag

Schöner Käfer Wie gewöhnlich brechen wir nach dem Frühstück etwa um8 Uhr auf, heute zu Camp 3, genannt Bebedouro Velho („alte Quelle“). Für die 12 km Trekking auf mal schwie­rige­rem, mal ein­fache­rem Gelände, das regel­mäßige Pausen er­for­dert, brauchen wir schät­zungs­weise 6 bis 7 Stunden. Bebedouro Velho liegt auf 400 m ü.NN und bietet uns einen herr­lichen Aus­blick auf den Pico da Neblina und die um­lie­genden Berge. Mit der Hilfe unserer Yanomami-Guides wird das Camp er­richtet, Feuer an­ge­zün­det und das Abend­essen zu­berei­tet. Für die Über­nachtung haben Sie die Wahl zwischen Hänge­matte und Zelt!

 

6. Tag

Wandern durch den Regenwald Vom Camp Bebedouro Velho führt uns ein an­stren­gen­der Weg mit steilen Auf- und Ab­stiegen zum Bebedouro Novo <6> („neue Quelle“). Mit 460 m Höhen­unter­schied zum Bebedouro Velho und 12,5 km Trail sind wir nun auf 860 m über dem Meeres­spie­gel an­ge­langt und haben bereits 25 km durch täglich rund 6 bis 7 Stunden Hiking be­wäl­tigt. Das Camp wird an einem schönen Fleck­chen am Cuiabixi Fluss auf­ge­schlagen, wo man sich wunder­voll vom Wasser­fall mas­sieren lassen kann. Nachts schlafen wir wieder in Hängematten.

 

7. Tag

Goldsucher (garimpeiro) Heute haben wir einen 6 km kurzen, jedoch steilen Auf­stieg vor uns, der uns auf eine Höhe von 2.000 m ü.NN führt. Wie üblich, benötigen wir dafür durch­schnitt­lich 6-7 Stunden. Auf dem Weg zum Basis-Camp <7>, das direkt unter­halb des Gipfels des Pico da Neblina liegt, fällt die Tem­pera­tur und die Vege­tation ver­ändert sich. Um dorthin zu ge­langen, müssen wir über eine Reihe von natür­lichen Hin­der­nissen wie Wurzeln, Bäume, Fels­brocken und Flüsse, um schließ­lich den Weg durch ein wasser­unter­spültes Torf­plateau zu be­wäl­tigen, auf dem man bei jedem Schritt leicht bis zum Knien im Morast stecken bleiben kann. Nach der An­kunft, einer wohl­ver­dienten Ruhe­pause und der Er­rich­tung des Camps kann ganz in der Nähe das einfache Lager eines einsamen Gold­gräbers besucht werden, der uns – zur Abscheu der Umwelt­schützer in der Gruppe – zeigen kann, wie er Gold am Fluss­ufer wäscht. Für den heu­tigen Tag, der sicher für die meisten von uns sehr an­stren­gend war, ist nichts weiter geplant.

Tag 8-14

8. Tag

Auf dem Gipfel des Pico da Neblina Die letzte Etappe (6 km) zur Spitze des Pico da Neblina <8> nimmt circa 7 Stunden Berg­trek­king in Anspruch, davon drei Stunden auf sum­pfigen Ge­lände, weitere drei Stunden leichtes Klettern über Fels­brocken und teil­weise lockere Steine und die letzte Stunde Gehen am Seil. Kletter­er­fah­rung ist jedoch nicht nötig. Wenn alles rei­bungs­los abläuft, wird eine müde, aber glückliche Gruppe auf dem 2.994 m hohen Gipfel gegen 15 Uhr ankommen, also noch bei Tages­licht. Bei gutem Wetter bieten sich traum­hafte Ausblicke auf das Imeri Massiv sowie über die un­end­lichen ama­zo­nen­sischen Regen­wälder bis tief hinein nach Vene­zuela. Für die Über­nach­tung auf dem Gipfel in unseren Zelten benötigen Sie einen Schlaf­sack für nie­drige Tem­pera­turen bis zu -5º C und warme Kleidung.

 

 

 

 

 

11. Tag

Ein erfrischendes Bad Wir brechen unser Lager ab, packen unsere Aus­rüs­tung und machen uns an den Abstieg zurück zum Bebedouro Novo, wo wir etwa um 14 Uhr ankommen werden. Für den Rest des Tages sind keine weiteren Akti­vi­täten geplant. Wir sind wieder am Rio Cuiabixi ange­langt, der mit seinem herr­lichen Wasser­fall zum Baden und er­frisch­endem Duschen einlädt.

 

12. Tag

Um den achtsstündigen direkten Abstieg zum Camp Cachoeira do Tukano zu be­wäl­tigen, legen wir mehrere Pausen ein. Ein belebendes Bad im Tukano Fluss nach der An­kunft wird uns dabei helfen, Körper und Geist zu ent­spannen. Über­nach­tung im Camp Cacheira.

 

13. Tag

Yanomami-Frauen Weiterer Abstieg zur Mündung des Rio Tukano. Hier nehmen wir das auf der Hin­fahrt ver­steckte Equip­ment, den Pro­viant und das Benzin wieder auf und machen die Boote reise­fertig. Ab geht's zum Yanomami-Dorf Maturacá. Ankunft voraus­sicht­lich gegen Ende des Tages. Wir ver­bringen die Nacht bei den Yanomamis in ihren traditionellen Hütten.

 

14. Tag

Heute haben wir die seltene Gele­gen­heit, das größte Yanomami-Dorf auf bra­sil­iani­schem Boden zu besuchen, in dem rund 2.000 Yano­mamis leben. Wir werden ihren Häupt­ling treffen und für die Gruppen­mit­glieder inte­ressan­te Themen be­sprechen. Das Kunst­hand­werk der Yano­mamis, von den Frauen des Stammes hergestellt, ist bekannt für seine Schön­heit und Quali­tät. Wir werden be­ein­druckt sein, wie sehr sie sich der Arbeit widmen, während wir zuschauen, wie sie aus na­tür­lichen Res­sourcen, vor allem Fasern, Holz und Ton, ihr Kunst­hand­werk pro­du­zieren. Wir werden einen Einblick in die heutige Lebens­weise der Yano­mamis gewinnen sowie in die ver­gan­gener Zeiten, in ihre Tradi­tionen, werden ihr Essen kennenlernen, ihre Maniok­pflan­zungen besuchen und zusehen, wie sie ihr Mehl her­stellen, was wesen­tlicher Be­stand­teil der Er­nährung der indi­genen Be­völ­ke­rung und generell der meisten Bra­sili­aner ist. Besonders be­rührend ist der Kontakt mit den fröh­lichen Kin­dern. Der Auf­ent­halt in Maturacá ver­schafft uns einen echten Ein­blick in die Realität der bra­silia­nischen Indianer heute und speziell des berühmten Yanomami-Stammes.

 

15. Tag

Auf den Flüssen Cauaburi, dem größeren Iá und dem Iá mirim fahren wir zurück zur Boots­ab­lege­stelle Frente Sul, von wo aus wir mit unserem Jeep zurück in die Stadt São Gabriel da Cacho­eira gebracht werden. Die Ankunft ist für den späten Nach­mittag geplant. Im Hotel „Deus me deu“ oder „Gott hat's mir gegeben“ erwartet uns eine heiße Dusche. Danach gehts zum Abend­essen ins beste Res­tau­rant der Stadt. Unsere Luxus-Unter­kunft wird uns ein echtes Bett und eine Klima­anlage für die letzte Nacht bescheren, was Sie hof­fent­lich nicht während der Expe­dition vermisst haben.

 

16. Tag

Wir schlagen Ihnen vor, mit uns durch die kleine Stadt zu bummeln und etwas von der Ge­schich­te der Region zu erfahren, auß­erdem die Sale­sianer­kirche und den Hafen zu besuchen. Dann gehts zum Packen zurück ins Hotel. Nach dem Mittag­essen Trans­fer zum Flug­hafen und Rück­flug nach Manaus um 17:48 Uhr, Ankunft 20:00 Uhr.

 

Kommentare

Gästekommentare

 

Ginge Fullen

Hi Peter,

ich bin wieder zurück, dort wo man eine warme Dusche genießen kann (Manaus). Wollte Dir nur kurz und einen Gruss schicken Dankeschön sagen.

Großartiger Trip. Branco, Dein chef guide, hat einen super job hingelegt. Augustino und das gesamte Träger team war erstklassig, nur zu empfehlen.

Werde den Trip meinen Kameraden empfehlen die auch daran interessiert sind.

Ginge Fullen

 

Stefan Rückert

Hi Peter,

vielleicht schreibe ich nach einiger Zeit einen ausführlichen Bericht. Zunächst nur soviel: nach über 40 Jahren Trekkingerfahrung wird Deine Pico Neblina Tour eine herausragende Stellung in meinen Erinnerungen einnehmen.Natürlich zuerst wegen unserem Chefguide Branco, der nicht eine Sekunde seine gute Laune verlor, uns aus allem bürokratischen Mist herauspalaverte und der selbst an den entlegensten Plätzen noch was Essbares auftrieb. Dann wegen unserer Yanomami, für die in jeder Situation immer unser Wohlergehen an erster Stelle stand. Auch unsere “Pflichtbewachung” Sargento Paulo, der uns den Proviant wegfrass, war wegen seiner Urwalderfahrung, seiner körperlichen Kraft und seiner stets positiven Ausstrahlung eine Bereicherung.

Ich werde die Tage in Maturaca, wo zu unserem Glück gerade eine Feier stattfand, nie vergessen. Ich fühlte mich sehr willkommen.

Soweit von mir, nochmals vielen Dank für dieses “backpackers classic”

Herzliche Grüße

Stefan

 

Reisebericht

Reisebericht

Amazonasreise zur nördlichsten Grenze des brasilianischen Regen- und Nebelwaldes

Teilnehmer: Zwei Abenteurer aus Deutschland, ein Botaniker, ein Guide sowie drei Träger

Ausgangspunkt unserer Reise zur Einstimmung auf unsere Expe­dition ist Belém, die 1616 gegründete Haupt­stadt des Bundes­staates Pará im Norden Bra­si­liens. Die Stadt, die am 250 km breiten Ama­zonas­delta liegt, gilt mit seinen Sehens­wür­dig­keiten aus der Kolo­nial­zeit als his­tori­sches Ein­gangs­tor Amazo­niens. Exotische Produkte bestaunen wir auf dem berühmten Markt Mercado Ver-o-Peso mit seinen zahl­reichen Süß- und Salz­wasser­fischen, Elixieren aus Gift­schlangen und jeder nur er­denk­lichen Art von Heil­kräutern aus Ama­zonien. Im Goeldi-Museum, das das bekann­teste Ama­zonas-For­schungs­insti­tut sowie einen Bota­nisch-Zoo­logi­schen Garten mit Arten aus­schließ­lich der Region beher­bergt, dann ein erster Vor­geschmack auf Flora und Fauna der ama­zonen­sischen Wälder. Nach einer Fluss­fahrt über den Rio Guamá genießen wir die typische nord­brasil­ianische Küche in einem der palmen­ge­deckten Res­tau­rants, einge­bettet in üppige Natur. Am Abend sind die alten Kai­anlagen mit ihren thema­tischen Bars, über denen Musik­gruppen auf aus­gedien­ten Kran­strukuren vorbei­schweben, eine gelungene Show.

Am nächsten Morgen fliegen wir weiter nach Manaus. Das vor­gesehene Camp zur Beobachtung von Wild­tieren auf einer Lichtung in der Nähe von Manaus muss zu unserer Ent­täu­schung gestrichen werden, da sich die dor­tigen Besitzer­verhält­nisse kurz­fristig verändert haben. Also geht es gleich weiter nach São Gabriel de Cachoeira, einem Städt­chen am Ober­lauf des Rio Negro, zwei Flug­stunden von Manaus entfernt.

São Gabriel bestand Mitte des 19. Jahrhunderts ledig­lich aus einer portu­gie­sischen Urwald­festung und dem dazu­ge­hörigen Dorf mit einem Dutzend Solda­ten­unter­künften. Mittel­punkt war die stroh­gedeckte Kirche von 1750, die seit Anfang des 20. Jahr­hun­derts Sitz der Sale­sianer­-Mission ist. Ansonsten unter­halten hier das bra­silia­nische Heer und die Luft­waffe ihr Urwald­regiment, das die Grenzen zu Vene­zuela und Kolum­bien sichern soll. Außer­dem ist hier die Bundes­polizei statio­niert, die dem regen Drogen- und Waffen­schmuggel der Region auf der Spur ist.

Bei strömenden Regen fahren wir in unser sehr ein­faches Hotel mit beein­drucken­der Aussicht auf die Strom­schnellen des Rio Negro. Erst einmal gilt es, für unsere Expe­dition beim bra­sil­ia­nischen Umwelt­amt IBAMA und bei der India­ner­schutz­behördeFUNAI Geneh­migun­gen einzu­holen, da unsere Route durch India­ner­gebiet und den 2.200.000 Hektar großen Natio­nal­park Pico da Neblina führt. Am näch­sten Morgen arbeiten wir uns per Jeep auf einer heim­tücki­schen Urwald­piste mit der gesamten Aus­rüstung, Ver­pfle­gung und Benzin­kanis­tern zur Mündung des Rio Ia-Mirim. Die Bilanz der drei­stün­digen Fahrt: Sechs Mal im Lehm stecken­ge­blieben!

Beim Ablegen mit unserem flachen Aluminium­boot tuckert der Außen­bord­motor nur un­rhyth­misch, doch dank des mit­ge­führten Satel­liten­telefons fordern wir vor­sichts­halber einen Ersatz an. Die Natur tröstet uns inzwischen mit bunten Schwärmen von exotisch gezeichneten Schmet­ter­lingen, die uns tanzend umflattern.

Die Zeit bis zur Anlie­ferung unseres neuen Motors nutzen wir zu einem Besuch der India­ner­siedlung Ia des Stammes Tukano. Inte­res­sant ist es für uns, die Essens­zu­berei­tung - gekochter Fisch in Maniok­wurzel­sud – im Gemein­schafts­haus zu beobachten, den zwei­spra­chigen Schul­betrieb der Kinder, kurz einen Einblick in das soziale Gefüge des Stammes zu gewinnen. Zwischen den Stämmen existiert die gemeinsame Sprache Inheengatu, die neben Portu­giesisch oberhalb des Rio Negro gesprochen wird. Das Indi­aner­gebiet des oberen und mittleren Rio Negro umfasst 18 ethnische Gruppen mit ins­gesamt 35.000 Indi­anern, die in 772 Dörfern leben. Der größte und bekann­teste Stamm ist der der Yano­mamis, der allein über 100.000 km² geschüt­zter Fläche ver­fügt.

Hier begegnen wir auch der ersten handtellergroßen, haarigen Vogel­spinne unserer Expe­dition. Das nacht­aktive Tier, fach­spezi­fisch als Thera­phosa leblondi bezeichnet, ist die größte Spinne der Welt, kann bis zu 20 Jahren alt werden und lebt vor­wiegend in Höhlen alter Baumstümpfe.

Dann werden unsere Fähig­keiten als Urwald­menschen auf die Probe gestellt: Unsere Gast­geber laden uns zu ver­locken­den Ein­baum­fahrten ein, doch alle unsere Ver­suche geraten zu einen einzigen Desas­ter. Die Kanus liegen so flach auf dem Wasser, dass sie bei der klein­sten falschen Bewegung mit Wasser vollaufen und sofort unter­gehen, während die Tukanos am Ufer sich schließ­lich schütteln vor Schaden­freude. Eins zu Null für die Indios! Zum Abschluss treffen wir noch einige Yano­mami-Indianer, die gerade dabei sind, Mengen von Be­hältern mit in allen Farb­nuancen schil­lernden Zier­fischen aus dem Rio Tukano aus ihren Booten zu laden. Von hier aus werden die Fische in die ganze Welt exportiert.

Nach der Über­nachtung in Hänge­matten im FUNAI-Stütz­punkt können wir mit unserem neuen Motor starten. Mit dem voll­bela­denen Boot, acht Mann Be­satzung und der gesam­ten Aus­rüstung, geht es zunächst strom­abwärts auf dem Rio Ia-Mirim, dann auf dem Rio Ia und schließ­lich strom­aufwärts auf dem Rio Cauaburi bis zur Mündung des Rio Tukano. Zwei Tage brauchen wir für diese Fahrt, inmitten atem­berau­bender Natur, vorbei an Igapó-, Varzea- und Terra-Firme-Wäldern, umgeben von den nie endenden Geräu­schen des Urwalds. Wir machen erste Bekann­tschaf­ten mit unan­ge­nehmen Insekten wie den Piums, den nur steck­nadel­kopf­großen Stech­mücken, die sich als wahre Plage­geister entpuppen, aber auch unzähligen Vögeln: Hals­band­aras­saris, Tukane und mehrere Arten von Aras über­fliegen die Flüsse und werden zu unseren farben­frohen Be­glei­tern. Harm­lose, gift­grüne Wasser­schlangen über­queren den Fluss und ver­sperren uns den Weg. Vor­sichtig nähern wir uns, um sie zu foto­gra­fieren, doch wir können nur ihre blitz­schnelle Flucht zu den am Ufer stehenden Bäumen regis­trieren, an denen sie sich beein­druckend auf Lianen hoch­schlängeln.

In den nächsten drei Tagen stehen sehr an­stren­gende Fuß­märsche an, in denen wir einen Höhen­unter­schied von 150 Metern auf bis zu 2.100 Metern über NN bewäl­tigen müssen. Sechs bis sieben Stunden täglich kämpfen wir uns auf kaum erkenn­baren Pfaden voran, die von den Yano­mamis und den in der Region ihr Unwesen trei­benden Gold­suchern angelegt wurden. Wir rutschen über ver­floch­tenes Wurzel­werk, mit glit­schigem Laub überdeckt, waten durch Flüsse, klettern Wasser­fälle hinauf und schließ­lich am dritten Tag durch weichen Humus-Morast, in den wir bei jedem Schritt bis zu den Knien einsacken.

Wir wirken wie Gnome neben den gigan­tischen Brett­wurzeln der gut über 30 Meter hohen Urwald­riesen, iden­tifizi­eren Gummi­bäume und Para­nüsse. Bis 1.600 Meter steigen wir durch dichten Regen­wald, dann durch den offe­neren, super­feuchten Berg­nebel­wald. Hier formt sich aus ver­schie­densten Bromelien- und Orchi­deen­arten, Moosen und fleich­fres­senden Pflanzen ein natürlich gewach­sener, wahrhaft para­diesi­scher Garten.

Ab dem frühen Morgen ist es heiß und sonnig bei gut über 90 Prozent Luft­feuchtig­keit, bis sich nach­mittags die auf­gestaute Hitze in starken Gewittern und Regen­fällen entlädt. Über­nachtet wird in Hänge­matten und Zelten, wobei die nächt­lichen Geräusche des Urwalds uns immer das Gefühl ver­mitteln, nicht alleine zu sein. Und tat­sächlich, wie wir später erfahren, streifen hier mehrere Jaguare durch ihr Jagd­revier.

Am zweiten Tag des schweren Auf­stiegs gibt ein Expe­ditions­teil­nehmer vor Über­an­stren­gung auf, wir lassen ihn mit einem Guide zusammen in einem Yano­mami-Jagd­posten zurück bis zu unserem Abstieg.

Bei strömenden Regen und bitterer Kälte von 5° C kommen wir am Abend des dritten Tages am Gold­gräber­lager unter­halb des Gipfels an. Auf 2.100 Meter Höhe schlagen wir unser pre­käres Nacht­lager auf und fallen erschöpft in den Schlaf. Am nächsten Morgen steht eine schwere Ent­schei­dung an: Kann bei den herr­schenden Wetter­bedin­gungen ein Aufstieg gewagt werden? Es regnet so stark, dass der gesamte Pico da Neblina von weißen Kas­kaden riesiger Wasser­massen bedeckt ist, die sich auch über die zu be­gehen­den Pfade ergießen. Wir ent­schlie­ßen uns ein­stimmig, aus Sicher­heits­gründen von der Bestei­gung des 2.994 Meter hohen Gipfels abzu­sehen.

In den kurzen trockenen Momenten erkunden wir die nähere Um­gebung, zusammen mit unserem wissen­schaft­lichen Expe­ditions­beglei­ter, der eine große Anzahl Orchi­deen und anderer ende­mischer Pflan­zen­arten iden­tifi­ziert und sammelt. Wunder­schöne, in voller Blüte stehende Scuticarias, auch Peit­schen­orchi­deen genannt, die seltene Coriantes mit ihrer bizarren Blüte, sowie die intensiv gelbe Cata­seto stellen bota­nische High­lights dar – ein gefun­denes Fressen für unseren Epi­phyten-Spezialisten.

Wir anderen statten einem einsamen Gold­gräber einen Besuch ab. Er führt uns seine selbst gebaute Wasch­anlage vor, mit der er aus einer bestimm­ten Lehm- und Gesteins­schicht in den Hängen Gold gewinnt, wobei die dabei ent­stehenden Umwelt­schäden ihn nicht im geringsten berühren. Seine einfache Unter­kunft gleicht der eines Höhlen­menschen, auch seine Lebens­weise ist nicht weit davon entfernt: Den einzigen Topf zum Essen teilt er sich mit seinen Hühnern. Mit dem erbeuteten Gold zahlt er seine Lebens­mittel und Aus­rüstung, die ihm von Yano­mamis aus Maturacá in regel­mäßigen Ab­ständen hinauf­gebracht werden. Dort deponiert er auch das restliche Gold für seine ungewisse Zukunft.

Auf dem Rückweg zu unserem Lager werden wir wieder von einem gewaltigen Un­wetter überrascht, das den zu pas­sieren­den Fluss so an­schwellen lässt, dass an ein Durch­queren nicht mehr zu denken ist. Mit der Machete schlagen wir uns einen Weg quer durch das Ge­strüpp, teil­weise bis zur Hüfte im Morast. Irgend­wie gelangen wir doch in unser Lager, nur um fest­zu­stellen, dass Zelt und Schlaf­säcke triefend nass sind: Bei nahezu 0° C eine Garantie für eine höchst unan­genehme Nacht.

In der ersten Morgen­sonne brechen wir unser Lager ab und begeben uns auf den nicht minder strapa­ziösen Rück­weg, auf dem wir auch unseren zurück­gelas­senen Expe­ditions­teil­nehmer auf­sammeln. Am späten Nach­mittag des dritten Tages, sind wir wieder an der Mündung des Rio Tukano, wo wir unser Boot mit dem rest­lichen Vorrat und Benzin versteckt hatten. Trotz des Regens, der uns unab­lässig in die Gesichter peitscht, ent­schließen wir uns zur sofor­tigen Rück­fahrt. Nach ein paar Stunden, bereits auf dem Rio Cauaburi, machen wir eine glück­liche Bekann­tschaft mit einem Yanomami-Jagd­trupp, gerade beim Räuchern seines frisch erlegten Wildes: Die India­ner bieten uns aus­ge­prochene Lecker­bissen an, die wir dankend annehmen, um unsere zur Neige gehenden Vor­räte auf­zu­stocken: Ein span­ferkel­großes Paka, ein Mutum, Waldhuhn der Region, und einen dürren Affen, außer jeder Menge duftender und köst­licher Fische aus dem nahe­gele­genen Igarapé. Für uns ist das eine will­kommene Abwechs­lung zu unseren täg­lichen Expe­ditions­rationen, die haupt­sächlich aus Bohnen, Reis, Trocken­fleisch und, Teig­waren bestehen.

Satt und glücklich versuchen wir, unseren vor­geseh­enen Lager­platz für diese Nacht zu erreichen. Aber schon wieder erwartet uns eine Über­ra­schung. Da der Platz in den Wasser­massen des Hoch­wasser füh­renden Flusses ver­schwun­den und keine Alter­native in Sicht ist, müssen wir weiter zum FUNAI-Posten. Zwei Stunden tasten wir uns im Schrit­tempo beim Schein von Taschen­lampen durch die tiefe Dunkel­heit, bis uns die Leucht­signale der Indi­aner­schutz­behörde sicher durch die Strom­schnellen zur Anle­ge­stelle weisen.

Nach einem weiteren Tag auf den Flüssen Ia und Ia-Mirim gelangen wir diesmal bei strah­lendem Sonnen­schein an den Aus­gangs­punkt unseres Aben­teuers, allerdings nicht ohne ein letzte Probe unserer physischen Kraft und Nerven­stärke: Gerade, als wir in einen Seiten­arm des Flusses mit starker Gegen­strö­mung einbiegen, verstummt der Motor mangels Benzin. Die gesamte Besatzung greift blitz­schnell nach Tellern und sonstigen geei­gneten Gegen­ständen und rudert wie wild gegen die Strömung - einen Meter nach vorn und zwei zurück. Da voll­bringt ein Guide das Wunder, aus einem der Benzin­kanis­ter noch ein paar Tropfen her­vorzu­zaubern, mit denen wir die nur noch 200 Meter ent­fernte Anle­ge­stelle der FUNAI erreichen.

Per Jeep fahren wir am nächsten Morgen nach São Gabriel de Cachoeira zurück. Nur ein Expe­ditions­teil­nehmer hat noch nicht genug und besteigt in den folgenden drei Tagen den Berg Morro dos Seis Lagos, ein Bio­reservat und gleich­zeitig eine geo­logisch wert­volle Region, da hier die größten Niob-Vorkommen der Welt unter der Erde liegen. Drei Tage später fliegen wir gemeinsam zur Urwald­metro­pole Manaus zurück und absol­vieren das klas­sische Besucher­programm. Intere­ssant ist das alte Opern­haus, das seine Blüte­zeit während des Kaut­schuk­booms hatte, und der Hafen mit seinem bunten und geschäf­tigen Treiben, mit seinen Ama­zonas-Pas­sagier­schiffen, Kanus und Booten aller Größen, die hier ein- und ausfahren.

Ein Kurzaufenthalt in Rio de Janeiro bildet den Ab­schluss unserer Reise. Hier gilt es, ein Ver­sprechen des Veran­stalters ein­zulösen, das uns unter den schwie­rigen Bedin­gungen während des Auf- und Abstiegs des Pico da Neblina bei der Stange gehalten hat: Ein Fest­mahl mit anti-exotischem Kassler und Kraut, runter­gespült mit kühlem deutschen Pils - ein Versuch, die durch­schnitt­lich acht ver­lorenen Kilos pro Expe­ditions­teilnehmer ein wenig auszugleichen.

 

Preise & Details

Preise und Reisedetails

Dauer 14 Tage / 13 Nächte
Gruppengröße mindestens 2, maximal 6 Personen
Reisedaten 2020 17. - 28. Februar
8. - 21. August
12. - 25. September
10. -23. Oktober
7. - 20. November
Preise 2-3 Personen 5.785,- pro Person
4-6 Personen 5.135,- €
pro Person
Preise gelten ab Manaus

 

Eingeschlossene Leistungen
  • Übernachtungen mit Frühstück im Doppel- oder Einzelzimmer in Manaus und São Gabriel da Cachoeira (2)
  • Transfer, Übernachtungen und Aktivitäten in Manaus
  • Alle Transfers
  • Alle Verpflegungskosten und nicht-alkoholischen Getränke
  • Expeditionsausrüstung, Zelte und Hängematten
  • Boote und Bootsfahrer, Benzin
  • Erfahrene, qualifizierte Expeditionsleitung, verlässliche Yanomami und Tukano oder Baré Índio-Guides und -Träger
  • Beitrag zum Fond NOTIWA (Zukunft Yanomami)
  • Eintrittsgeld für den Nationalpark

Unsere Leistungen beginnen und enden in Manaus.

 

Nicht eingeschlossene Leistungen
  • Kosten für nationale und internationale Flüge sind nicht im Preis inbegriffen
  • alkoholische Getränke und Trinkgelder

 

Schwierigkeitsgrad

Das Trekking ist anspruchsvoll und nur für ausdauernde Bergwanderer geeignet. Das Gelände ist teilweise sehr schwierig, man geht über Wurzeln, durch Morast, über Felsen und nasse Steine und das letzte Stück zum Gipfel angeseilt. Eine sehr gute physische Kondition ist erforderlich.

 

Klima

Äquatorialklima, durchschnittlich 80 % Luftfeuchtigkeit, ganzjährig hohe Temperaturen über 25º C, Niederschläge 3.496 mm/Jahr! In grösseren Höhen ist es neblig und sehr feucht.

 

Nicht vergessen mitzubringen

Gewöhnliche Trekkingausrüstung, wasserdichte Wanderstiefel und Gummisandalen, Regenjacke und Regenschutz für den Rucksack, Rucksack 30 Liter und Hauptgepäck 70 Liter, Schlafsack -5° C, Kopflampe.

 

Haftungsausschluss

Diese Tour hat Expeditionscharakter. Flüsse und Regenwald ersetzen die reiseüblichen Autobahnen, Straßen und Landstrassen. Die unterwegs angetroffenen Bedingungen werden für den Reisenden vollständig neu sein. Ein demgemäßes Verhalten und eine psychische Bereitschaft für die andersartige und faszinierende Umgebung sind Voraussetzung. Unvorhergesehenes kann passieren, worauf der Reisende flexibel reagieren muss und dies, je nach den Umständen, gelassen oder blitzschnell. Die Guides mit ihrer Kenntnis der Umwelt sind erfahrene Trekker und Expeditionsleiter und absolut zuverlässig. Die Bereitwilligkeit der Reisenden zu Kooperation und tolerantem Umgang mit den anderen Teilnehmern ist auch in extremen Situationen gefordert. Als Veranstalter lehnen wir die Haftung für jede Art von Risiko auf der Reise ab.