Tag 1-6
Reiseablauf
1. Tag, Donnerstag
Über São Paulo nach Foz do Iguaçu, auf die brasilianische Seite der Fälle
Die Iguassu-Wasserfälle
Ein schöner Weg führt durch den suptropischen Regenwald des Iguaçu Nationalparks zum Salto Floriano, von wo aus sie dann noch mit dem Aufzug zum oberen Teil der Fälle gelangen. Die üppige Vegetation mit Baumfarnen wie Cyatheaceae, Lianen und Epiphyten, sowie Podocarpus-, Aspidosperma, Cedrela- und Philodendron-Arten, z. B. der Philodendron bipinnatifidum mit seinen riesigen Blättern, kommt zum Vorschein innerhalb des immerwährenden Gischtnebels im tiefergelegenen Teils des Parks. Abendessen im Hotel. Übernachtung.
Fakten
Die Iguaçu-Wasserfälle
Luftaufnahme der Wasserfälle
Der Name stammt von der Bezeichnung der Guaraní-Indianer für „großes Wasser“. Der erste Europäer der die Fälle zu Gesicht bekam war der spanische Eroberer Álvarez Nuñez Cabeça de Vaca im Jahre 1541.
Die Iguaçu-Wasserfälle ergießen sich in 275 Kaskaden auf einer länge von ca. 3 km hufeisenförmig in den Iguassu-Fluss und sind damit höher als die Niagara- und breiter als die Viktoriafälle. Sie entstanden, als vulkanische Aktivität einen Riss in der Erdkruste hervorrief.
All diese Fakten sagen jedoch nichts über die Gewaltigkeit der Fälle, die unglaublichen herabstürzenden Wassermassen (durchschnittlich 1.700 m³/s), ihre tropische Lage und ihre einzigartige Schönheit aus, die Eleanor Roosevelt zu dem Auspruch „armes Niagara“ bewegt haben soll. Die Iguassufälle, die dreimal so breit sind wie die Niagarafälle, werden durch zahlreichen Inseln in unzählige einzelne Wasserfälle unterteilt. Während der Regenzeit zwischen November und März stürzen gar bis zu 12.750 m³ pro Sekunde die im einzelnen bis zu 75 m hohen Wasserfälle hinunter.
2. Tag, Freitag
Wasserfälle und Nationalpark auf argentinischer Seite
Araucaria-angustifolia-Wald
Rückkehr ins Hotel am späten Nachmittag. Gönnen Sie sich ein erfrischendes Bad im großen Pool des Hotels. Auch bleibt noch ausreichend Zeit den Parque das Aves, einen riesigen Freiluft-Vogelpark, zu besuchen, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel befindet und der exotische Vögel aus aller Herren Länder beherbergt.
Für den Abend empfehlen wir den Besuch einer folkloristischen Darbietung des paraguaianischen, argentinischen und brasilianischen Grenzgebietes mit Musik und Tanz in farbenfrohen Ambiente. Ansonsten Abendessen im Hotel und Übernachtung.
3. Tag, Samstag
Von Foz do Iguaçu nach Curitiba, Zugfahrt durch die atlantische Küstenkordilliere nach Morretes und zum Privaten Schutzgebiet Sapitanduva
Lealia purpurata
Nachmittags geht es in das 775.000 m²; große private Naturschutzgebiet Sapitanduva das von 4 km Wanderwegen durchzogen wird. Mehr als 95 % der einheimischen Flora, aber auch Arten anderer Regionen, die in der freien Natur teilweise schon ausgestorben sind, können begutachtet werden. Dr. Hatschbach wird Ihnen für den südlichen atlantischen Regenwald typische Arten wie Spirotheca passifloroides mit seinen Würgewurzeln und Stammdornen. Sehr fotogen, wegen seiner schönen gelben Blüten, ist der Vochsyia bifalcata. Der Cecropia glaziovii enthält Wirkstoffe die zur Krebsbehandlung verwandt werden. Aus den Palmenarten Euterpe edulis mit ihren bis zu 25 m hohen Kronen, werden aus dem Fruchtfleisch die leckeren Palmherzen gewonnen, während den Früchten der Bactris lindmaniana eine die sexuelle Potenz steigernde Wirkung zugesprochen wird. Auf einer kleinen Fläche werden seltene, teilweise vom Aussterben bedrohte und noch nicht identifizierte Arten der brasilianischen Flora wie Araceas, Orquidaceas oder Cactaceas kultiviert. Transfer zur Hafenstadt Paranaguá und einchecken ins Camboa Resort Hotel. Fangfrische Meeresfrüchte zum Abendessen gibt es im Restaurant mit dem sinnigen Namen Danubio (Donau). Übernachtung.
4. Tag, Sontag
Bucht von Paranaguá mit Honigsinsel und Superagüi Nationalpark
Frucht der Buriti mauritia
In Begeleitung von Dr. Hatschbach und der Parkdirektorin Frau Guadelupe Vivekanada besuchen Sie am Nachmittag den Superagüi Nationalpark und werden begeistert sein von seiner exuberanten Flora und Fauna. Sie treffen dort viele der für die Küstenebene der atlantischen Küstenkordilliere typischen Pflanzen an, zum Beispiel Galesia gorarema mit seinem penetranten Knoblauch-Geruch, der riesige Pseudopiptadenia warmingii, einem der größten Bäume des atlantischen Regenwaldes und Schizobium parahybum aus dessen Stämme die einheimischen Fischer ihre Einbäume bauen. Abendessen und Übernachtung in Guaraqueçaba.
5. Tag, Montag
Superagüi Nationalpark und Guaraqueçaba Bucht
Heute steht Ihnen der ganze Tag für botanische Entdeckungen in der Region des Superagüi zur Verfügung. Er ist der 3. Meeresnationalpark, mit 21.000 ha einzigartiger suptropischer Wald-, Lagunen und Meeresinselvegetation. Die Inseln beheimaten unteranderem auch die bedrohte Prachtamazone (Amazona pretrei). Der Superagüi Nationalpark wurde durch ein Dekret vom 25. April 1989 gegründet und ist seit 1993 von der UNESCO als Biossphärenreservat anerkannt. Übernachtung in Guaraqueçaba.
6. Tag, Dienstag
Von Guaraqueçaba über Paranaguá nach Curitiba
Botanischer Garten von Curitiba
Tag 7-11
7. Tag, Mittwoch
Von Curitiba nach Brasília, dann zur Chapada dos Veadeiros
Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen für den Abflug nach Brasília, der Landeshauptstadt und von hier aus Fahrt im Privatwagen zur Chapada dos Veadeiros.
Der Nationalpark Chapada dos Veadeiros liegt circa 200 km von Brasília entfernt, im Zentralen Brasilianischen Hochland, nordöstlich des Bundeslandes Goiás. Das Klima hier ist subtropisch und kontinental, mit mittleren Niederschlägen von 1.500 bis 1.750 mm, die sich auf die Monate November bis März konzentrieren. Die mittlere Temperatur liegt bei 22º C.
Xylopia aromatica
Das Biosphärenreservat ist gekennzeichnet durch das Cerrado Bioma mit seinen Variationen von dichten Savannenwäldern, gewunden kleinen Bäumen und Büschen, sowie Graslandschaft. Die Hochland Grasfelder der Chapada dos Veadeiros wie auch die Feuchtgebiete des Paranátales beherbergen einmalige Arten.
Laubwald und halbimmergrüner Wald mit Harthölzern die für Weidezäune und als Bauholz sehr geschätzt sind, stehen mit auf der Prioritätsliste ders Artenschutzes. Die Bemühungen des Artenschutzes für das Cerrado Biosphären Reservat sind derzeit auf die Sanierung von veränderten Flächen und den Aufbau von Ökokorridoren konzentriert.
Kielmeyera rubriflora
Allein an Graminaceas wurden in der Region 139 Arten identifiziert, 69 Quaresmeiras, dazu Bromeliaceas und Orquidaceas, einige davon erst vor kurzem. In den Galeriewäldern findet man die Tabebuia ipe, Copaifera grandifolia, Astronium urundeuva, Stryphnodendron sp., Arecastrum romanzaffianum, Jacaranda brasiliensis, sowie in den tieferen Lagen Mauritia sp. und Orbignia martiana. Außerhalb der Galeriewälder wachsen Qualea multifolia, Curatella americana, Byrsonima cocaldsifolia, Anacardium sp. und Quaiba sp. Diese kurze Auflistung erhebt natürlich nicht den Anspruch der Vollständigkeit.
Aktivitäten
Velozia variabilis
Unterkunft
Sie sind im Hotel Portal da Chapada oder gleichwertig untergebracht. Das Hotel liegt 8 km vom Zentrum von Alto Paradiso entfernt, hat einen schönen ölkologisch-interpretativen Wanderweg der durch Galleriewald führt und einen romantischen Wasserfall innerhalb des Geländes. Die rustikalen Chalets sind mit TV und Minibar ausgestattet. Des weiteren gibt es ein Restaurant, Snackbar und Sauna
8. Tag, Donnerstag
Chapada dos Veadeiros, Vale da Lua
Nach dem Frühstück geht es mit dem Wagen los in Richtung Vale da Lua, das 36 km entfernt liegt. Nach 2 km leichten Wanderns durch mesophytischen Wald mit seinem fruchtbaren Boden erreichen wir die Felsformationen des Tal des Mondes oder Vale da Lua und den Rio São Miguel. In der Nähe der Felsen wechselt die Vegetation in Busch- und Graslandschaft über. Botanisieren auf der gesamten Strecke und Rückkehr ins Hotel am späten Nachmittag.
9. Tag, Freitag
Nationalpark Chapada dos Veadeiros mit São Jorge
Trimezia juncifolia
10. Tag, Samstag
Nationalpark Chapada dos Veadeiros
Ein weiterer ganzer Tag steht für botanische Entdeckungen in der Region des Nationalparks zur Verfügung.
11. Tag, Sonntag
Von Portal da Chapada über Brasília nach Manaus
Der Vormittag kann für einen Spaziergang durch ein typisches Cerrado Bioma mit Feuchtgebieten und Galleriewald in der Nähe des Hotels genutzt werden. Nach dem Mittagessen Aufbruch zur Fahrt nach Brasília. Hier werden wir Zeit für eine Stadtrundfahrt durch die auch heute noch Futuristische Hauptstadt Brasiliens haben bevor wir zum Flug nach Manaus einchecken. In Manaus angekommen werden Sie am Flughafen abgeholt und in das beste Hotel in Manaus, das Tropical Eco Resort, gefahren. Übernachtung.
Tag 12-16
12. Tag, Montag
Von Manaus nach Tefé und ins Mamirauá Reservat
Amazonas-Flora
Cupuaçu schmeckt lecker
Rückkehr und Abendessen, mit anschließender Diskussionsrunde über das Ökosystem und das Institut für nachhaltige Entwicklung Mamiráua, seine Arbeit, seine Forschungsprojekte.
13. Tag, Dienstag
Mamirauá Reservat
Amazonas-Nüsse
Abends werden gewöhnlich die auf den Ex- und Inkursionen gemachten Enteckungen in entspannter Runde gemeinsam mit dem Guide diskutiert. Da das Institut regelmäßig von Forschern aus aller Welt besucht wird, haben Sie Gelegenheit an Gesprächsrunden teilzunehmen und interessante Kontakte zu knüpfen.
14. Tag, Mittwoch
Mamirauá Reservat
Amazon-Blume
Heute begleiten Sie ein Forschungsteam bei seiner Feldarbeit und erfahren so aus erster Hand und von kompetenter Seite interessante Details, dabei werden Sie an einer botanischen Entdeckungsfahrt durch das verzweigte System aus Seen und Kanälen, die das Varzea-Ökosystem bilden, teilnehmen.
Nach dem Abendessen begeben Sie sich auf eine Nachttour, die Ihnen die Möglichkeit bietet die nachtaktive Fauna wie Spinnen, Opossums, Faultiere, Ratten und Fledermäuse und viele mehr zu beobachten.
15. Tag, Donnerstag
Mamirauá Reservat
Von der Natur gestaltet
An Wildleben können unteranderem Kapuzineräffchen, Brüllaffen, Uakaris und Totenkopfaffen, Tapir, Mutums und Hoatzins beobachtet werden. Zur Abwechslung können Sie versuchen den gefürchteten und berüchtigten Raubfisch Piranha zu angeln.
Nachmittags fahren Sie in einem Kanu mit Außenbordmotor auf den Mamirauásee, einem schönen See innerhalb der geschützten Gebiete des Reservats. Dort stehen die Chancen gut rosa Flussdelfine, Hoatzins und vielleicht sogar den Riesenwels Pirarucu zu sehen. Sie bleiben dort bis zum Sonnenuntergang und auf dem Rückweg sehen Sie Kaimane, Fledermäuse und Nachtvögel. Nach der Rückkehr Abendessen und Übernachtung. Es wird empfohlen schon für den nächsten Tag zu packen, da Sie sehr früh aufbrechen um den herrlichen
amazonensischen Sonnenaufgang zu erleben.
Die Exkursionen sind leicht bis mittelmäßig anstrengend und dauern maximal drei Stunden. Während der überflutungsperiode von Mai bis Juli werden alle Ausflüge in kleinen Kanus durchgeführt, wobei ihr Guide das rudern übernimmt.
16. Tag, Freitag
Vom Mamirauá Reserve über Tefé nach Manaus
Der Morgen ist zum entspannen und reflektieren und... Rucksack packen, gedacht. Nach dem Mittagessen geht es dann mit dem Boot zurück nach Tefé. Vom hiesigen Regionalflughafen fliegen wir nach Manaus und übernachten dort im Tropical Eco Resort.
17. Tag, Samstag
Manaus, Sightseeing-Tour, dann Flug nach Rio de Janeiro
Teatro Amazonas
Transfer zum Flughafen und Flug nach Rio de Janeiro. Abholung vom Flughafen und Transfer in Ihr Hotel in Copacabana. Übernachtung.
Tag 18-24
18. Tag, Sonntag
Rio de Janeiro
Der Zuckerhut
19. Tag, Montag
Rio de Janeiro, Botanischer Garten
Der botanische Garten von Rio
20. Tag, Dienstag
Von Rio de Janeiro nach Macae de Cima
Oncidium divaricatum
Die verschiedenen Vegetationsstufen der atlantischen Küstenwälder Brasiliens, die sich einst in den Küstenregionen von Rio Grande do Sul bis Rio Grande do Norte, mit bis zu 200 km Inland-Penetration ausbreitete, beherbergen eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt. Obwohl nur noch etwa 8 % des Originalbestandes existieren, handelt es sich um überaus wertvolle Restbestände, deren Schutz sich staatliche und private Organisationen zum Ziel gemacht haben. Botaniker von Rang und Namen treffen sich regelmäßig in Davids Field Camp, auf 1.400 m Höhe gelegen. David selbst hat sich den Orchideen verschrieben und in seiner Reserva Florestal von Macae de Cima, über 300 Orchideenarten aus 70 Gattungen identifiziert, eindrucksvoll beschrieben und fotografiert in: Miller/Warren: Orchids from the High Mountain Atlantic Rain Forest in Southeastern Brazil.
Kaktus
21. bis 23. Tag, Mittwoch bis Freitag
Macae de Cima
Währung der kommenden zwei Tage können Sie nach Herzenslust mit David Miller botanisieren. Wahrscheinlich werden Sie mit Botanikern aus dem In- und Ausland zusammentreffen die sich regelmäßig hier einfinden um mit David den atlantischen Bergwald zu erforschen.
24. Tag, Samstag
Macae de Cima und Heimkehr
Bromelie
Gästekommentare
Gästekommentare
Ph. Dr. Karl-Georg Bernhardt
Botaniker und Reiseleiter / Osnabrück, Deutschland
Unsere botanische Erkundungsreise führte uns durch die wichtigsten Landschaftsräume Brasiliens. Beeindruckend für uns waren alle Vegetationstypen angefangen mit dem atlantischen Regenwald, den subtropischen, tropischen, wechselgrünen Regenwäldern, den Tiefland- und Überschwemmungswäldern Amazoniens, und zum Ende die Cerrados mit ihren Galeriewälder und typischen halbimmergrünen Regenwälder. Vor allem wurde wir hervorragend bedient, vom dem ständig sonnigen Wetter, einer sehr guten Organisation vor Ort, permanent gutem Essen und herausragende Pflanzen- und Tierbeobachtungen. Wichtig ist auch dass alle Teilnehmer gesund zurückgekehrt sind.
Prof. Dr. U. Sedlag
Eberswalde, Deutschland
Mit der von Southern Cross Tours organisierten Botanikreise war ich sehr zufrieden. Die Organisation ließ keine Wünsche offen. Das abwechslungsreiche Programm vermittelte einen guten Eindruck von verschiedenen Landschaften Brasiliens und ihrer Vegetation. Kompetente Führer konnten über die ohnehin vermittelten Information hinaus viele Pflanzen, Tier, Nutzung und Schutz der Landschaft betreffende Fragen beantworten. Für mich, als Zoologen, war der Pantanal Höhepunkte der Reise, aber auch die botanisch interessierten Teilnehmer waren von der Vielfalt seiner Tierwelt fasziniert.