Beschreibung
Die Region ist von einem National- und zwei Staatsparks umgeben. Die wellige Graslandschaft mit weiten Hochebenenist durchzogen von kristallklaren Bächen und Flüssen. Dazwischen schroffe Canyons, endemische Araukarienwäldern, rauschende Wasserfällen und der Artenreichtum des atlantischen Bergregenwaldes. Die Vogelwelt beherbergt exotische Exemplare, farbenprächtige Tangare und Trogone, die großen Siriema-Vögel, die Corucacas sehen aus wie eine Mischung zwischen Geier und Rebhuhn. Ihr heiserer Ruf verheißt Regen. Die schillernden Azurblauraben, wie die seltenen und ebenso artengeschützten Prachtamazonen, ernähren sich von den Samen der Araukarienzapfen und tragen somit zu deren Wiederaufforstung bei. Die Hochweiden sind Habitat der Pumas (Berglöwen).
Geritten wird auf Höhen zwischen 1.000-1.800 m ü. NN. Für den Reiter immer erfreulich ist, dass, auf Grund der unterschiedlichen Geländebeschaffenheit, alle Gangarten geritten werden können. Die Reitweise ist westernähnlich. Australischer Sattel mit 3 facher Lammfellunterlage, landesübliche Zäumung, auf Kandare. Das Trailgepäck wird auf Maultieren transportiert. Der Trail wird geführt von einem persönlichen Freund, Elvio (Zorro) de Souza, einem offenen, sympathischen Rancher und Farmer. Nebenbei ein hervorragender Reiter und Pferdekenner der, als Einheimischer, die Region wie seine Westentasche kennt. Ein deutschsprechender Begleiter sorgt für Organisation und eliminiert Sprachprobleme.
Übernachtet wird auf rustikalen bewohnten und unbewohnten Bergfarmen. Die Verpflegung: Mittags normalerweise ein Satteltaschen Picknick (Belegtes Sandwich und Früchte) dazu Kaffee oder Tee aus der Polaca und abends enorme Portionen Churrascos, Bohnen, Reis, Kartoffel, Gemüse, Salate. Andere einheimische Spezialitäten wie Passoca, ein Eintopf aus gemahlenen Araukarienkernen mit Hackfleisch, und Matetee aus dem Chimarrão (Kalabasse mit perfuriertem Silberlöffel) gehören zur Standardverpflegung der Gaúchos der Serra.
Ausgangspunkt für den Trail ist das Bergdorf Urubici, das über den Flughafen der Insel-Hauptstadt Florianópolis (FNL) nach einem zweieinhalb-stündigem Transfer durch herrliche Berglandschaft erreicht wird.
Die beste Jahreszeit für den Trail sind die Monate Oktober-April. Sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen (28-32° C). Tagsüber leichte, nachts warme Kleidung, Pferd und Reiter schützende Regencapes (können geliehen werden) und Gummireitstiefel, Jodhpurs oder Camarguestiefel, evtl. Chaps oder Mini Chaps. Wichtig: Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor, Mückenschutzmittel, Kopfbedeckung.
Tag 1-5
Reiseablauf
1. Tag
Von Florianopolis über Urubici nach Jararaca/Fazenda Santa Barbara
Sie werden vom Flughafen in Florianópolis, der Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina, abgeholt und fahren nach Urubici, (circa 3 Std.), dem Ausgangspunkt für Besuche in das Hochland mit dem Nationalpark São Joaquim. Unser Transfer ist normalerweise auf die Zeit zwischen 10 und 12 Uhr vormittags festgelegt.
Während Florianópolis auf einer Insel liegt, befindet sich Urubiçi auf dem Hochplateau, dem Planalto Serrano. Die Kleinstadt Urubici sowie die gesamte Umgebung ist von familiärer Landwirtschaft und Viehzucht geprägt. Rinderhaltung, Obst- und Gemüseanbau, Forellenzucht, Matetee und Honigproduktion, die u. a. nach Deutschland exportiert wird, sind die wichtigsten landwirtschaftlichen Aktivitäten. Die Region ist ausserdem einer der größten Äpfelproduzenten Brasiliens, mit hohem Exportanteil. Da es keinerlei Industrien gibt ist die gesamte Region frei von Umweltverschmutzung.
Von November bis Mai finden hier nahezu jedes Wochenende regionale, nationale und internationale Rodeos und Lasso-Wettbewerbe statt, die von den Gaucho-Kulturverbänden ausgerichtet werden. Auf diesen bunten Veranstaltungen können die Besucher herrliche Pferde, und tolle Reitkünste bewundern. Zu diesem Anlass tragen die Menschen traditionelle Kleidung und labt sich an typischen Gerichten und Getränken. Dazu gibt es reichlich gute Volksmusik, denn immerhin befinden wir uns ja in Brasilien wo Musik ein fester Bestandteil des Lebens ist. Abends ist immer Schwof im Festsaal. Kurz gesagt: Urubici ist das ländliche Brasilien von seiner besten Seite!
In Urubici angelangt besuchen unsere Kunden normalerweise ein Geschäft das landwirtschaftliche Produkte und alles ums Reiten führt. Vor allem sehr schönes, handwerklich hergestelltes Leder zu fairen Preisen. Aber auch wasserdichte Lederstiefel mit Gummisohle, die wir sehr empfehlen, Gaucho Ponchos und Hüte, Reitgerten und Lassos aus Rohleder, Zaumzeug uvm. Je nach Ankunftstag und – Zeit besteht die Möglichkeit zum nahegelegenen Gaucho Kulturzentrum rüber zu fahren und ein Rodeo zu besuchen. Danach fahren wir weiter zur unserer Trailbasis der Fazenda Santa Barbara, die wir nach circa 40 Minuten, teilweise auf ruppiger Erdstraße, erreichen. Die Region, in welcher sich die Fazenda befindet heißt im Volksmund Jararaca. Die Bothrops jararaca ist eine giftige Art der Lanzenotter, eine Schlange die früher in der Gegend sehr verbreitet war. Die aufkommende Rinderzucht allerdings hat die Art doch stark dezimiert. Bei Ankunft werden wir von unseren Gastgebern, Rosie und Elvio der auch unser Reitführer ist, nach Art des Hauses freundschaftlich begrüßt und in die Zimmer, entweder im Haupthaus oder im 5 Gehminuten entferntem Gästehaus, eingewiesen. Je nach Ankunft setzen wir uns entweder an einen üppig gedeckten Kaffetisch, oder nehmen gleich das Abendessen ein. Sicherlich müde von der langen Anreise und im Hinblick auf einen bevorstehenden langen Reittag, empfiehlt es sich etwas früher schlafen zu gehen.
2. Tag
Von Santa Barbara zum Morro da Taipinha und zurück
Sie stehen früh auf, denn ein langer Tag und ein faszinierendes Reiterlebnis erwartet Sie. Dieses beginnt zunächst mit einem Frühstück welches Mittagessen und Abendessen zugleich sein könnte. Dazu gehört auch der Camargo-Kaffee, mit frischer, direkt in Ihre Tasse gemolkener Kuhmilch. Nach diesem leckeren, schäumenden Kaffeegenuss werden Sie den Capuccino bei Ihrem Italiener zukünftig verschmähen. Inzwischen sind auch die Pferde gesattelt und der São Joaquim Adventure Trail beginnt. Auf unserem Weg zum Morro da Taipinha Berg kommen wir zunächst an Gehöften vorbei die verstreut in der weiten Landschaft liegen. Wir machen hier und dort einen kurzen Stop, photographieren, treffen eventuell auf Freunde und für ein Schwätzchen ist allemal Zeit.
Die Landschaft ist abwechslungsreich. Dichter Urwald, steile Bergpfade und sumpfiges Gelände, sind jedoch kein Problem für unsere toughen Crioulos. Unterwegs kann man gelegentlich den trompetenählichen Ruf der Siriema-Vögel (Cariama cristata) hören. Ihre bevorzugte Beute sind Schlangen. Durch ihr Federkleid farblich perfekt getarnt, sind sie schwer zu beobachten. Der Cayennekiebitz (Vanellus chilensis) , hier Quero-Quero genannt, dagegen ist ein allgegenwertiger Schreihals der uns mit viel Gekreisch von seinem Nest fernhalten will. Auch können andere typische südbrasilianische Vogelarten beobachtet werden, wie beispielsweise der nützliche Azurblaurabe (gralha azul/Cyanocorax caeru), ein weiterer Krakehler, welcher massgeblich dazu beigetragen hat die Bestände der artengechützten Paraná Kiefer (Araucaria angustifolha), vor der Ausrottung zu bewahren. Die ebenfalls artengeschützte Prachtamazone (papagaio charão/Amazona pretrei) ist allerdings selterner zu sehen.
Am späten Nachmittag sind wir zurück auf der Fazenda Santa Barbara. Bis zum Abendessen ist Freizeit, zum Relaxen, spazieren gehen, mit den Haustieren Hunde, Katzen, Schweine, Hühner, Schafe, spielen usw.
Für das Abendessen halten wir eine Spezialität aus Südbrasilien bereit, ein Grillgericht mit Bergen von Fleisch, Gemüse und Araukarienkastanien. Danach sitzen wir noch etwas zusammen, tauschen Gedanken aus und lernen uns besser kennen. Übernachtung.
Das Reitpensum heute liegt bei 6-6½ Stunden
3. Tag
Von Santa Barbara durch den São Joaquim Nationalpark nach Vacas Gordas
Nach einem soliden Bauernfrühstück besteigen wir die Pferde die uns während eines langen Reittages in den São Joaquim Nationalpark bringen. Wir kommen vorbei an einer kleinen Siedlung, die da heißt Vacas Gordas, was bezeichnenderweise „fette Kühe“ bedeutet. Wir machen eine kurze Pause bei unseren Gastgebern für die nächsten 2 Nächte. Nach einem Plausch und einem Kaffee geht es bergaufwärts in Richtung Nationalpark wo wir am späten Nachmittag ankommen werden. Unterwegs verpflegen wir uns aus der Satteltasche und rasten neben einem kleinen Bach, wo wir unser Picknick zu uns nehmen. Weiter reiten wir durch sehr abwechslungsreichen Landschaft. An jeder Biegung ein anderes Panorama. Es geht bergauf und bergab. Unsere Pferde werden gefordert. Gelegentlich könnte man auf Waldarbeiter treffen, welche Herba-Mate-Blätter aus hiesigen Beständen ernten. Aus den Blättern wird der Mate-Tee Ilex paraguaiensis gewonnen. Der Mate Tee wurde von den Guaraní-Indios in Paraguay vor vielen hundert Jahren entdeckt und angebaut. Interessanterweise kommt er hier in der Region endemisch vor. Der Sage nach sollen Jesuiten die nach Auflösung des Ordens (1773) aus den Missionen zwischen Paraguay / Argentinien / Brasilien fliehen mussten, sich in der Gegend niedergelassen und Mate-Tee angebaut haben.
Die subtropischen Hochwiesen bieten nicht nur ein großartiges Landschaftsbild mit herrlichen Ausblicken. Die Plateaus und Bergrücken laden außerdem zu schönen und ausgedehnten Kantern ein. Nach erreichen des Etappenzieles kümmern wir uns um die Pferde die heute eine Superleistung hingelegt haben. Auch die Reiter haben einen guten Job abgeliefert und begeben sich nun per Allrad, auf abenteuerlichen Bergstrassen in unser Gästehaus nach Vacas Gordas. Leider ist unser Berghütte vor kurzem abgebrannt so, dass wir nicht mehr innerhalb des Nationalparks übernachten können. Im Gästehaus wird uns bei Ankunft der brasilianische Nationalgetränk Caipirinha nach Art der Gauchos serviert. Danach tut eine heisse Dusche gut. Das üppige Abendessen und vielleicht ein weiterer Caipirinha werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Ein langer Reittag mit über 7 Stunden im Sattel hat ebenfalls müde gemacht. Übernachtung.
4. Tag
Von Vacas Gordas durch den São Joaquim Nationalpark zu den Cayambora Canyons und zurück
Wir werden früh geweckt. Nach einem Frühstück dass eigentlich das Mittagessen mit einschließt, bringt uns das Auto wieder zurück in die höheren Lagen, wo wir unsere ausgeruhten Pferde satteln und in Richtung Cayambora Canyons reiten. Es geht zunächst über die Chapada da Macela, ein Hochplateau, benannnt nach dem Heilkraut der Macelablüte Achycrocline saturoides, das als therapeutischer Tee verabreicht wird und sowohl als Beruhigungsmittel wie auch bei Gastritis und Beschwerden des Magen-Darmtraktes angewendet wird. Es ist ein sicherer Erfahrungswert, dass unsere Gäste dieses Getränk während Ihres Aufenthaltes nicht benötigen. Auch für das Auge bietet die Pflanze ein schönes Bild, besonders wenn sich in den Herbstmonaten also März, April, Mai, ein gelber Blütenteppich über die grünen Bergwiesen legt.
Weiter geht es, vorbei an der Fazenda do Baú, einem jahrhundert alten Besitz, direkt auf den steilen Gipfel des Morro do Gado Quebra, was, frei übersetzt soviel wie "Berg auf dem das Vieh abstürzt" heißt. Von hier oben kann man unten im Tal die Fazenda Salgado, die ehemalig Farm unseres Reitführers Zorro Elvio sehen. Wir kommen nun durch traumhaft schönes, subtropisches Hochland und reiten an steilen Abgründen vorbei in Richtung der Cayamborá Canyons, von wo man an klaren Tagen einen atemberaubenden Ausblick, bis hinunter zur Küste Santa Catarinas hat.
An geeigneter Stelle, entweder direkt am Rand des Canyons oder an einem kristallklaren Gebirgsbach, der sich einige Kilometer talwärts zum Rio Pelotas mausert, wird das Mittagessen von den Guides zubereitet. Es gibt Churrasco, brasilianische Grillspieße vom offenen Feuer. Der Kaffee wird wieder in der Polaca zubereitet, einer „hightech“ Cafeteria die jeden Besucher in Staunen versetzt. Danach laden die schattigen Araukarien zu einem Nickerchen ein.
Auf dem Rückweg nehmen wir einen anderen Trail der uns über die höchsten Erhebungen der Region führt. Nachdem die Pferde abgesattelt, versorgt und auf die Weide entlassen wurden fahren wir mit Auto wieder nach Vacas Gordas. Nach dem wir uns erfrischt haben und das Feuer im Kamin knistert, wird zu Abend gegessen. (Reitzeit: 6-7 Stunden).
5. Tag
Von Vacas Gordas durch den São Joaquim Nationalpark zur Fazenda Santa Barbara
Auch heute werden wir wieder eine abwechslungsreiche Landschaft erleben, denn wir reiten in einem großen Bogen zurück zur Fazenda Santa Barbara. Dabei muss sich die Gruppe durch dichten Urwald, bestehend aus Dicksonia-Riesenfarnen und Bracatinga Wald schlagen. Auf den weiten Flächen der Hochweiden dagegen können herrliche Kanter eingelegt werden. An einem verlassenen Bergfriedhof machen wir eine kurze Rast. Es gibt Geschichten für den Abend am Kamin, wonach die Menschen, in der damaligen Zeit, in dieser Umgebung oft auf tragische Weise zu Tode kamen. Auf dem Morro Careca, oder Kahler Hügel, der auf 1.700 m Höhe kommt, geniesst man einen unglaublichen 360º Weitblick. Ein Besuch beim Nachbar ist auch vorgesehen. Ein Pläuschen und eine Tasse Kaffee sind immer willkommen, wobei gerne mal und immer wieder das Thema Berglöwe (Puma) hochkommt, der in dieser Fels- und Waldlandschaft sein zu Hause hat. Dabei tauschen sich die Farmer regelmässig über geschlagene Kälber und Schweine aus.
Am frühen Abend kommen wir auf der Santa Barbara an. Vor dem Abendessen ist Zeit für einen Chimarrão der gleichzeitig entspannt und Geist und Körper wieder aufrichtet. Ein großartiger Reittag, mit einem Pensum von etwa 7-8 Std. liegt hinter uns. Wer noch Reserven hat hockt gemütlich beisammen und reflektiert mit den anderen über das bisher Erlebte.
Tag 6-10
6. Tag
Von Santa Barbara nach Cadet/Fazenda da Mena
Heutiges Ziel ist die Mena-Farm, in einer Region die Cadet genannt wird. Es liegt wieder ein relativ langer Reittag vor uns, den wir mit frischen Pferden angehen. Im Unterschied zu den vergangenen Tagen ist die Landschaft nunmehr sanft hügelig und erlaubt daher immer wieder schöne Kanter. Unterwegs beobachten wir landwirtschaftliche Aktivitaten wie Obst-Wein und Kartoffelanbau und natürlich auch Rinderzucht.
Wir kommen vorbei an den Stromschnellen und Wasserfall des Rio Lavatudo, der später mit dem Rio Pelotas zusammenfließt und den Rio Uruguay bildet. Die Vegetation bietet auch hier eine Anzahl von Nutz- und Heilpflanzen, wildwachsende Früchte, leckere Brombeeren, Himbeeren und Guaven. Der Geschmack dieser Wildfrüchte ist einfach einmalig. Das darf man sich nicht entgehen lassen. Deshalb werden die Rösser immer mal wieder kurz am Zügel gehalten. Der Großzügigkeit der Natur sind die Bracatinga-Bäume (Mimosa scabrella) zu verdanken, deren Blüten in einer bestimmten Jahreszeit eine Flüssigkeit aussondern die von Bienen aufgenommen wird. Der so produzierte Honig hat eine besonders feine Geschmacksnote.
Nachmittags erreichen wir den Rio Uruguay den wir, sichere Wasserverhältnisse vorausgesetzt, durchfurten. Es ist nunmehr nicht mehr weit zum Ziel. Die Fazenda da Mena erreichen wir am späten Nachmittag. Sie gehört ebenfalls,wie könnte es auch anders sein, zum Besitz der Großfamilie um Elvio und Rosie. Das schöne, alte, Bauernhaus, in welchem Rosi geboren wurde, ist eine der ersten Fazendas die vor über 100 Jahren in der Region entstanden sind. Inzwischen ist auch Rosi mit dem Supportwagen, Gepäck, Verpflegung etc. hier angelangt und der Willkommens Drink wartet auf die müden Reiter. Ein leckeres Abendessen rundet diesen siebenstündigen Reittag gelungen ab. Wer Spaß dran hat und noch entsprechend fit ist, kann mit uns auf eine nächtliche Angeltour gehen. Ein Reittag mit circa 6 Stunden im Sattel geht zu Ende.
7. Tag
Von Cadete/Fazenda da Mena zurück zur Fazenda Santa Barbara
Nach dem Frühstück helfen wir Rosie unser mitgeführtes Gepäck zu verladen. Unsere Pferde haben sich die Nacht über auf der saftigen Weide, die das Haus umgibt, ausgiebigst bedient und sind für neue Taten bereit. Wie bei uns üblich, ist der Rückweg ein anderer als der Hinweg. Lediglich die ersten 2 km werden wir auf dem gleichen Trail reiten, auch wieder mit der abenteuerlichen Flussdurchquerung. Unterwegs besichtigen wir die Lavatudo-Wasserfälle.
An einer Wildbach richten wir unsere Feldküche ein und grillen fast schon obligatorisches Churrasco. Zum Nickerchen murmeln die Stromschnellen, was Körper und Seele gut tut. Das Gelände ist geeignet für wechselnde Gangarten, so dass wir die Farm unseres Reitführers Zorro Elvio, die Fazenda Santa Barbara am frühen Nachmittag wieder erreichen dürften. Hier wird zuerst einmal abgesattelt, die Pferde gestriegelt, versorgt und mit großem Dank auf die Weide entlassen. Inzwischen hat Rosi den Kaffeetisch gedeckt. Es gibt, unter anderem, hausgemachten Streuselkuchen, hier, Cuca genannt, krosse Käseküchlein und einheimischen Bienenhonig. Da unser Gepäck inzwischen angekommen ist, können wir duschen, Kleider wechseln und uns bis zum Abendessen in der näheren Umgebung die Beine vertreten. Insgesamt werden wir heute cirka 25 km zurücklegen und dabei circa 6 Stunden im Sattel zubringen.
8. Tag
Von Santa Barbara zum Monte Cará und zurück
Heute soll es auf den Berg Monte Cará gehen, der mit gut über 1.700 m ü. NN, eine der größten Erhebungen der Region ist. Ein anstrenger aber traumhafter schöner Ritt. Bevor wir aber auf dem Gipfel ankommen, geht es durch Gestrüpp, Unterholz und dichten Urwald in dem man kaum seinen Vordermann sieht. Oft ist das Weiterkommen nur mit Hilfe der Machete möglich. Nicht selten liegt ein Baum quer über dem Einzig möglichen trail. Der muss dann irgendwie beiseite geschaft werden. Immer wieder auch müssen Sumpfflächen umritten werden. Einmal geht es auch mitten durch. Hier merkt man wieder, wie außerordentlich wichtig ein erfahrener, einheimischer Führer ist. Auf dem Gipfel angekommen werden wir mit einem großartigen 360º Rundblick belohnt. Der ideale Platz für eine Siesta. Auch die Pferde dürfen jetzt eine größere Pause einlegen. Hier oben entspringt aus dem nackten Gestein ein Quell mit bestem Mineralwasser das Perrier oder gar Apollinaris gerne hätten. Wir laben uns direkt aus der Quelle. Auch der frisch gebraute Café aus der Polaca, schmeckt mit diesem Wässerchen nochmal so gut. Nach circa 6-stündigem Ritt, sind wir am späten Nachmittag zurück in unserer Basis, Santa Barbara. Das übliche Prozedere folgt: Pferde versorgen, duschen, eine Caipirinha zum Relaxen. Nach dem Abendessen setzen wir uns zu einem Plausch auf der Veranda oder am Kamin zusammen. Gute Nacht. Dies war ein Tag mit 6 Reitstunden.
9. Tag
Von Barbara Farm zum Monte Alegre und zurück
Unser letzter ganztägiger Reittag beginnt, wie üblich, mit einem reichhaltigen Frühstück. Heute wollen wir es nochmal richtig packen. Es soll auf den zweithöchsten Berg in der Großregion Urubici gehen, nämlich auf den Monte Alegre, mit seinen gemessenen 1.768 m ü. NN. Es wird ein längerer Ritt, der Reiter und vor allem auch die Pferde fordert, die offensichtlich zu Bergziegen mutieren. Es gibt keine Wege, keine trails, alles ist überwuchert und man könnte schnell die Orientierung verlieren, wenn wir nicht Zorro Elvio dabei hätten. Von der Bergkuppe aus hat man einen großartigen Weitblick und sieht auf die weite Landschaft hinunter mit Ländereien soweit der Blick reicht und die vor circa 150 Jahren zum größten Teil Elvios Urgroßvater gehörten. Nach einer ausgedehnten Fotopause reiten wir zurück zur Fazenda wo ein Abschiedsessen auf uns wartet, für welches sich Rosie besonders ins Zeug gelegt hat. An diesem Abend kommen alle nochmal auf der Veranda zusammen um die schöne Zeit, die hinter uns liegt, Revue passieren zu lassen. Normalerweise kommt am letzten Abend auch unser Freund Zé da Gaita hinzu und sorgt mit traditioneller Musik der Hochland-Gauchos für einen stimmungsvollen Abschied. Seine Rhythmen klingen so exotisch wie sie geschrieben werden: Chama-me, Venerão, Xote, Milonga, Chimarrita. Dabei werden Freundschaften geschlossen, Adressen ausgetauscht. Heutiges Pensum: 6½ Stunden im Sattel.
10. Tag
Von Santa Barbara über Urubici nach Florianopolis
Nach dem Frühstück und letztem Camargo, heist es Kofferpacken und sich für die Abfahrt zum Flughafen nach Florianópolis fertig machen. Da wir wieder durch Urubici fahren müssen haben wir Gelegenheit die prähistorischen Steingravuren zu besichtigen, die bis heute nicht schlüssig von der Wissenschaft erklärt sind. Wer hat noch nicht und will nochmal das Ledergeschäft besuchen, für Andenken oder Ähnliches, hat jetzt noch eine letzte Chance. Eventuell kann der Vormittag noch zu einem frühen Ausritt in die nähere Umgebung genutzt werden. Wir empfehlen deshalb unseren Gästen einen Flug ab Florianópolis am späten Nachmittag zu buchen.
Dies ist das Ende unseres São Joaquim Adventure Trail.
Anmerk.
Anmerkungen
Ablauf
Der vorliegende Tagesablauf ist freibleibend und abhängig von Wetterbedingungen, behördlichen Vorgaben oder Einschränkungen, Sicherheitsvorschriften-und Erwägungen. Der Reitführer entscheidet allein über Einhaltung oder Änderung des Ablaufes. Southern Cross Tours & Expeditions oder seine Repräsentanten können in keinster Weise verantwortlich gemacht werden, sollte eines der genannten Risiken eine Änderung des Ablaufes zeitlich und inhaltlich erforderlich machen. Southern Cross Tours & Expeditions wird sich in jedem Fall um den Umständen entsprechende bestmögliche Alternativen bemühen.
Unterbringung
Unsere Gäste werden in Doppel- oder Einzelzimmern ohne Aufschlag untergebracht, soweit diese zur Verfügung stehen. Die Zimmer haben keine Klimaanlage die sich in dieser Bergregion erübrigt. Die Badezimmer haben Heiß- und Kaltwasserduschen und sind gemeinsam zu benutzen. Es handelt sich um rustikale Unterkünft die jedoch sauber und komfortable sind.
Verpflegung
Die Verpflegung besteht aus einer enormen Palette von meistens selbstgezogenen oder angebauten Produkten und reicht von bestem brasilianischen Rind-, Lamm-, Schweine- und Hühnerfleisch aus Naturhaltung, Wurstwaren, Käse, Butter und Milchprodukte aus eigener Herstellung, Reis, Bohnen, Maniok, Teigwaren, Gemüse und Früchte der Saison aus dem Garten, selbstgebackenes Brot und Gebäck, selbsthergestellte Marmelade und eingetauschen Honig vom Nachbarn. Während des Trails wird die Verpflegung in den Satteltaschen mitgeführt und besteht generell aus Rind-Lamm-und Schweinefleisch das im Freien auf offenem Feuer gegrillt wird, aber auch Würste und Käse, belegte Brote, Zwieback und Kekse, Orangen, Äpfel, Kaffee, Tee, Milch. Auf Wunsch kann vegetarisch gekocht werden.
Pferde
Die Pferde sind reinrassige Crioulo, Crioulo / Quarter-Horse oder Crioulo / Manga-Larga Einkreuzungen und in der Region heimisch, d. h. sie sind kräftig, ausdauernd, absolut zuverlässig, schrittsicher und haben sich im Gebirge, wo sie zuhause sind, bewährt. Landestypische Sättel mit 3 Schafsfellen als Sitzunterlage garantieren Komfort. Geritten wird nach westernart und mit regional übliches Zaumzeug (Kandare).
Gangart
Unter Berücksichtigung der reiterlichen Fähigkeiten der Teilnehmer werden alle Gangarten geritten. Bei langen, anstrengenden Ritten in schwierigem Gelände Schritt und Trott. Kanter und Galoppaden in offenem und sicherem Gelände.
Schwierigkeitsgrad
Mittelschwer. Sattelfestigkeit und Ausdauer erwünscht.
Gästekommentare
Gästekommentare
Phillip und Kayla Barron
Unser Ritt war ein einmaliges und wunderschönes Erlebnis. Kein typischer 0815-Trailritt auf ausgelaugten Pferden wie man es leider öfters erlebt. Jeder Tag war einzigartig und abwechslungsreich, die Pferde, Brasilianische Criollos, waren in bestem Gesundheitszustand, trittsicher, gehorsam und immer mit Freude bei der Arbeit.
Die Landschaft war einfach wunderschön. Wir haben sowohl die anspruchsvollen Auf-und Abstiege, die unsere Pferde ohne zu zögern gemeistert haben, als auch die Trab- und Gallopstrecken durch die unendlichen Weiten in vollen Zügen genossen. Ein weiteres Highlight waren mit Sicherheit unsere abenteuerlichen Mittagspausen im Wald, mit BBQ und Cowboy Siesta.
Die komfortablen Sättel und Schaffellbezüge waren ideal für lange Ritte, auch nach 6-8 Stunden im Sattel fühlten wir uns noch wohl.
Unsere Gastgeber waren perfekt. Bereits nach wenigen Stunden hatte ich das Gefühl ich würde Peter bereits seit Ewigkeiten kennen. Elvio und Rosi gaben uns das Gefühl Teil der Familie zu sein. Besonders meiner erst 9-jährigen Tochter Kayla wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Elvio ist ein großartiger Pferdefachmann und Farmer, aber vor allem ein ausgezeichneter Guide, der sein Land so gut kennt wie seine eigene Hosentasche. Rosie ist eine ausgezeichnete Köchin. Kayla spricht immer noch von Rosie's Lasagne, dem hausgemachten Pão de Queijo und den liebevoll zubereiteten Snacks für unterwegs. Rosie und Elvio waren rund die Uhr für uns da, immer bestens gelaunt.
Auch Sebastian und seine Gattin haben uns sehr herzlich in Ihrem Gästehaus empfangen, wo wir auf dem Weg zu den Canyons zwei Nächte verbrachten.
Alle Unterkünfte waren komfortabel, sauber und vor allem authentisch. Wir hatten immer das Gefühl wir seien Teil der Familie, nicht einfach nur Touristen oder Hotelgäste.
Ich und Kayla kamen mit sehr hohen Erwartungen nach Brasilien. Ihr habt diese nicht nur erfüllt sondern bei Weitem übertroffen! Danke für alles, und ganz speziell für die Aufmerksamkeit die Ihr meiner Tochter geschenkt habt – sie wird diesen Trailritt bestimmt als eines der besten Erlebnisse ihrer Kindheit in Erinnerung behalten. Ich bin wahrscheinlich Ende des Jahres wieder in Brasilien und würde mich freuen an einem Eurer weiteren Ritte teilnehmen zu können.
Ivana Bulirova und Ales Buli
Washington DC
Die Pferde waren extrem ausdauernd und trittsicher, dabei willig und leicht zu kontrollieren. Wir fanden auch die brasilianischen Sättel und Zaumzeug waren ausgesprochen komfortabel. Ein anspruchsvoller Trail, der jedoch viel Spaß gemacht hat, wofür den Pferden zu danken ist. Ivana und ich haben die Kanter und das Traben am Ende eines Reittages sehr genossen.
Die Gastgeber waren unvergleichlich. Rosie's Küche ist von einer anderen Welt. Die Unterbringung war einfach, aber so bekamen wir eine Idee vom Leben auf einer Fazenda. Der Reitführer hatte große Kenntnisse und war freundlich. Auch mit dem Service bei Buchung und Rückfragen bei Riding Brazil waren wir sehr zufrieden und hatten keine Beanstandungen.
Dies ist ein authentischer Ritt um das ländliche Brasilien zu erleben. Dem schwierigen Gelände entsprechend war die Gangart langsamer als auf anderen Ritten. Abschließend können wir sagen, dass die Tour empfehlenswert ist unsere Erwartungen übertroffen hat.
Markus und Kilian
Schweiz
Lieber Peter, liebes Team von Riding Brazil,
vielen Dank für die tolle Zeit, das grosse Abenteuer und die wunderbaren Erlebnisse im Hinterland von Santa Catarina.
Alles war perfekt organisiert und die Pferde waren top fit. Sie brachten uns sicher durch dichten Urwald und über das Hochland. Rosie verabschiedete uns jeden Morgen mit einem freundlichen "Bis bald" und begrüsste uns am Abend mit einem herzlichen "Bem Vindo"!
Die verschiedenen Unterkünfte waren gemütlich und auch die Super Verpflegung, Frühstück, Mittagessen, Kaffeepause und Abendessen soll erwähnt werden. Elvio war nicht nur der perfekte "horse man", sondern auch seine Gaucho Churrascos während der Trails am Camp Feuer waren eine Klasse für sich.
Vielen Dank auch, dass Du all Deine Kenntnis über Brasilien, die Brasilianer und die Natur mit uns geteilt hast. Leider haben wir schon wieder die vielen Namen der Bäume, Vögel und Tiere vergessen.
Wir müssen also bald wiederkommen!
Margit und Siegfried Broßmann
Dresden, Deutschland
Kürzlich kehrten mein Mann und ich von einer erlebnisreichen und einzigartigen Brasilienreise, organisiert durch das Reiseunternehmen "Riding-Brazil/ Horseback Adventures" zurück. Die gesamte Reise war aufwendig organisiert, sehr gut zusammengestellt und individuell an unsere Wünsche angepasst.
Begonnen hat sie mit einem 3-tägigen Aufenthalt an den Iguaçu-Wasserfällen, der durch imposante und atemberaubende Eindrücke von den Fällen und dem umgebenden Nationalpark bestach.
Danach reisten wir an die abwechslungsreiche Küste vom Bundesstaat Santa Catarina, um Wale zu sehen. In den geschützten Küstengewässern ziehen die Südlichen Glattwale ihre Jungen auf und kommen recht dicht an die Küste heran. Bei Bootsexkursionen konnten wir die Walmütter mit ihren Kälbern beobachten und fotografieren. Es ist einfach gigantisch, diese riesigen Tiere fast zum Greifen nahe, ganz dicht an das Boot herankommend zu erleben. Selbst von der Küste aus lassen sich die Wale betrachten.
Nach diesen beiden Reisebausteinen, die eher Besichtigungscharakter hatten, begann unser aktiver Erlebnisurlaub mit dem Sao Joaquim Reitertrail durch die Berge von Santa Catarina. Der Trail führte durch die fabelhafte und fast unberührte Bergwelt im Sao Joaquim Nationalpark und über Farmland, auf dem neben Weidevieh und einheimischen Tieren kaum eine menschliche Seele anzutreffen war. Die Flora besticht unter anderem durch z.T. riesige Araukarien, seltene Baumfarne (Dicksonia Riesenfarne) und kleine, leuchtend rote an Bäumen wachsende Orchideen (sofronites coccinae).
Jede Tour des Trails war anders als die vorangegangene, jeder Tag überraschte mit neuen Herausforderungen an Pferde und Reiter. Die Fähigkeit der Pferde zum Überwinden von steilsten Auf- und Abstiegen in den Bergen, Durchqueren von Flüssen, Sümpfen und Walddickicht war unglaublich. Die Pferde wurden dem Reitniveau der Trailteilnehmer entsprechend ausgewählt und einige Male ausgewechselt.
Sowohl die herzliche und gastfreundliche Aufnahme der Reitgäste durch das Farmteam, die Kochkünste von Rosi als auch die Unterkünfte waren einzigartig und für sich schon Erlebnisse. Die täglichen Mittagsrasten boten mit Churrasco (brasilianische Grillspieße) vom offenen Feuer und anschließender Siesta unter schattigen Bäumen gleichfalls besondere Erlebnisse.
Während der Tour informierte uns unser Reiseleiter Peter Rohmer, dank seines umfassenden Wissens, unterhaltsam über Flora und Fauna und das Leben der Farmer in den Bergen von Santa Catarina. Da er schon lange in Brasilien lebt, kann er wunderbar über Land und Leute, Geschichte und die aktuelle Situation berichten. Er verschaffte uns somit einen offeneren Blick für das Leben in Brasilien. Für uns steht fest, dass diese Reise noch nicht die letzte Brasilien (Reiter-)reise war.
Allen Reitinteressenten mit einem kleinen Hang zum Abenteuer in fast unberührter Natur können wir diese Reittour voll und ganz empfehlen.
Wir bedanken uns bei Peter Rohmer für unvergessliche Reiseeindrücke von Brasilien.
Mit herzlichen Grüßen aus Dresden,
Margit und Siegfried Broßmann
Beate Geigner und Gabi Schulz
Weißdorf, Berlin, Deutschland
Hallo Peter,
.........Gabi und ich sind wieder gut in Deutschland angekommen und haben auch schon wieder das normale Alltagsleben erreicht.
Nochmal vielen Dank für die schönen Tage in Brasilien. Ich fand's rundherum gelungen : die Organisation, der Ablauf , die Pferde und einfach alles waren so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Gabi hat auch schon geäussert, dass dies eine der wenigen Reisen ist, die man gerne nochmal wiederholen kann - in einigen Jahren.....(seh ich auch so).
Beate Geigner und Gabi Schulze
Olivier Dusserre
Paris, Frankreich
Cher Peter,
La vie parisienne a repris ses droits sous un ciel gris et dans une ville embouteillée. On a fêté en une fois Noël, le jour de l'an et nos retrouvailles avec Lane et Franklin, dont c'est l'anniversaire. Toutefois l'aventure brésilienne est encore en toile de fond et les images des canyons sont toujours là. Je voulais te remercier pour ces 10 jours hors du monde dont nous gardons un souvenir très fort. Oriane et Hugo se joignent à moi pour te souhaiter une année 2014 de succès pour tes projets.
Très amicalement
Olivier Dusserre
Alain Gottiniaux
Nizza, Frankreich
Salut Peter!
Nur ganz kurz da es schon sehr spät ist.
Ich wollte Dir nur schreiben, dass wir heute nachmittag gut in Nizza angekommen sind. Es ist sehr heiß (32 °). Ich habe gleich meine Fotos im Computer angeschaut. Nicht alle sind gut geworden aber einige sind sehr sympathisch. Dann wollte ich Dir noch für die schöne Reise danken die Du für uns zusammengestellt hast sowie für die freundschaftliche Aufnahme in Arraial do Cabo.
Alain Gottiniaux
Billie Grether
Basel, Schweiz
A liberdade me falta
Mit dem Eingeben meiner beiden Leidenschaften in eine Suchmaschine, nämlich „Brasilien + Reiten“ begann alles. Peters Seite www.ridingbrazil.com erschien. So verlockend es klang, brauchte ich doch einen Anlauf, mich auf etwas „Organisiertes“ einzulassen. Wir mailten, telefonierten. Dann plante ich eine ein-, maximal zweiwöchige Mitreise und endete zuletzt bei einem ausgiebigen Programm sowohl in Santa Catarina, als auch im Pantanal.
Es war weit mehr, als ich zu hoffen wagte: Ich genoss die raue Natur des Nationalparkes „São Joaquim“, die herzliche Gastfreundschaft von Elvio und Rosi, den morgentlichen Camargo, die, trotz harter Arbeit, Vespieltheit Hilários, eines Mitarbeiters, die Geduld von ihnen allen mit meinem gebrochenem Portugiesisch, die unglaublichen Mahlzeiten, Rosis Caipirinhas und meine Streifzüge zu Pferde zusammen mit Elvio und ja, das Rindertreiben!
Meine nächste Etappe war ein Zwischenhalt bei einem Stall/Gestüt in Florianópolis. Dieser brachte nicht die gewünschten Einblicke in die Doma Racional, dafür aber in die „andere Seite der Medaille“ Brasiliens. Ich vermisste die einfache Lebensweise und Herzhaftigkeit von Elvio und Rosi.
Mit großem Enthusiasmus brach ich dann auf in den Pantanal. Auch diese drei Wochen waren einfach berührend. Mein Zimmer auf der wunderschönen Ranch von Rita tauschte ich zwar schon bald gegen die Hängematte vor dem Haus und wurde belohnt durch atemberaubende Sonnenauf- und –untergänge begleitet von einem Meer aus Farben und Gesang dieser exotischen Federschar. Ich begegnete dieser faszinierenden Landschaft, auch den in Wort gefassten Bildern Manoel de Barros (Para encontrar o azul eu uso passaros). Jeder Tag entlockte weitere Geheimnisse dieser reichen Tier- und Pflanzenwelt. Ich begleitete die Poês (brasilianischen Cowboys) in ihrem Alltag, gewann grossen Respekt vor ihrer harten Arbeit, liebte es, immer mehr den Kälbern nach zu kommen. Mein größter Erfolg: Tião meinte an meinem letzten Tag: Heute bist du aber ganz schön viel gallopiert!
Rita und ich unternahmen dann zusammen mit Negâo einen einwöchigen Treck bis zum Rio Negro. Dort lernte ich auch ein Schulprojekt einer benachbarten Fazenda kennen für die Kinder der Peões. Rita erklärte mir mit großer Geduld auch das Ökosystem, verstand „mein Portugiesisch“, verwöhnte mich, und ich genoss das Leben im Sattel, meine persönliche Freiheit auf diesem Fleckchen Erde. Peter begleitete mich dann mit einer Freundin für den letzten großen Treck. Wie auch schon im São Joaquim genoss ich Peters Präsenz, seinen Witz und Charme und natürlich sein breites und profundes Wissen über Brasilien und noch so viele weitere Themenbereiche.
Ich werde einer unserer letzten gemeinsamen Ritte in die Nacht hinein nie mehr vergessen: Plötzlich waren wir mitten in einem Meer von Sternen, die Comorane machten wie an einem unsichtbaren Faden gezogen den Weg frei und irgendwo da vor uns wies uns das Licht der Barra….nach Hause.
„Eu estou vindo para aprender mais de sua língua, viver a sua cultura, a incrível natureza e também as cavalgadas.“
Danke, Peter, für alles, Deine ART, Deine Offenheit und Menschenwärme, die super Organisation, dieses einmaligen Reiseerlebnisses. Bisch en fräche Fuchs! Quero voltar.
Karina und Mikko Kaukoranta
Helsinki, Finnland & Manaus, Brasilien
Wir benötigten eine ganze Nacht um von Manaus nach Florianópolis zu gelangen. Hier erwartete uns João, Elvios Sohn. Die Fahrt mit einem Toyota Hilux von der schönen Insel Santa Catarina auf der Florianópolis liegt, hinauf in das Bergdorf Urubici, mit seinem 2000 Einwohnern, dauerte 3 ½ Stunden. Der Kontrast zwischen der Blumenstadt am Meer und dem ländlichen Urubici konnte auffallender nicht sein, so, dass wir uns fragen mussten „was machen wir eigentlich hier“?
Peter kam ins Urubici Park Hotel um uns zu begrüssen und uns den weiteren Programmverlauf zu erklären. Logischerweise hätte er lieber eine Gruppe von 4-6 Teilnehmern begrüßt, aber es waren nur wir zwei. Wir sind dann zum Mittagessen bei Elvio, unserem Reitführer und seiner Familie, eingeladen worden. Ein Deutsches Ehepaar, die gerade von einem einwöchigen Trail, mit Peter und Elvio, zurückgekommen waren, waren auch dabei. Wir fühlten uns hier sofort willkommen und verloren für die gesamte Reisedauer das Gefühl irgendwo in der Wildnis verlassen zu sein.
Kleidung
Da dieses unser erster Reiturlaub war, wussten wir nicht recht was wir einzupacken hatten. Obwohl es Karfreitag war, hat ein Geschäft mit Reitartikel extra für uns aufgemacht. Wir kauften wasserdichte Lederstiefel, Hüte, Westen und ein Messer. Die Preise waren recht vernünftig, so dass es sich eigentlich nicht lohnt so viel Zeug von zu Hause mitzuschleppen. Die Stiefel haben sich bestens bewährt, da an vielen Stellen Schlamm und feuchter Untergrund war. Sie waren auch einfacher zu reinigen als unsere Trekkingstiefel. Jeans und langärmelige Hemden waren die richtige Wahl, um gegen Kratzer etwas geschützt zu sein, denn es ging teilweise durch dichten Urwald. Die leichten Windjacken waren in den Satteltaschen, aber wir haben sie nicht gebraucht.
Unsere neuen Westen haben wir gelegentlich angezogen, obwohl die Temperaturen immer zwischen 18-26° Cel. Waren und keine wärmere Kleidung benötigt wurde. Die großen Regencapes, die wir von Ridingbrazil bekamen, hielten uns total trocken, wenn es nachmittag einmal regnete.
Außer unserem Einkauf benötigten wir dann kein Geld mehr. Dieses war effektiv eine „alles inklusiv“ Reise.
Das Reiten
Die Pferde waren Crioulo-Einkreuzungen, eher klein, sehr kräftig und zuverlässig bei den schwierigen Aufstiegen. Wir sind beide gross aber das war kein Problem. Zuhause springen wir mehr, so dass das Distanz reiten für uns sehr anders war. Wegen des schwierigen, felsigen und bergigen Geländes, ritten wir meistens im Schritt oder Trott. Auf den Hochplateaus allerdings genossen Pferd und Reiter schöne Kanter. Die Trails gingen rauf und runter. Erst von 900 auf 1700 m hoch und dann wieder runter. Jeder Berg, nachdem wir ihn buchstäblilch erstiegen hatten, kam uns wie ein Mount Everest vor. Ein unglaubliches Gefühl von Freiheit stellte sich ein wenn unser Blick über das weite Land unter uns, mit seinen Bergen und Tälern, glitt. Man hatte das Gefühl ein bisher unbekanntes Land erobert zu haben. Gelegentlich begegneten wir einem anderen Rancher. Wir machten dann immer eine Pause für einen kleinen Schwatz. Das stärkte weiter unser Gefühl dazu zu gehören und nicht nur ein Tourist zu sein.
Unser tägliches Reitpensum lag bei 5-7 Stunden. Es war allerdings auch ein Reittag mit 10½ Stunden dabei! Jeden Mittag gab es ein picnic aus der Satteltasche oder gar ein Grillspiess. Es wurde ein Feuer gemacht, Café gekocht und das Fleisch gegrillt. Dazu gab es Brot, Wurst, hausgemachten Käse und Äpfel, Kekse und oft noch Kuchen.
Danach wurde eine kleine Siesta eingelegt (es schläft sich herrlich auf Lammfellen). Auch Wasser stellte kein Problem dar, denn es gab jede Menge Bäche mit Trinkwasser vom Feinsten.
Sprache
Wir sind Finnen aber leben seit über einem Jahr in Amazonien. Wir sprechen etwas Portugiesisch aber musten doch viel auf Peter zurückgreifen. Die Sprache ist an sich kein Problem. Obwohl Elvios Familie nur Portugiesisch spricht, man ist den Umgang mit Ausländern gewohnt.
Gemütliche Unterkunft: Chalet von Vale do Neblina Inn Gemütliche Unterkunft: Chalet von Vale do Neblina Inn Ein früher Camargo Café mit schäumender Milch – besser als Capuchino!
Unterkünfte
Das Urubici Park Hotel ist einfach aber sauber und schmuck. Die zweite Nacht verbrachten wir in einem hübschen Chalet in der Pousada Caminhos da Neve, wo wir mit Peter ein Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer und ein Badezimmer teilten. Auf der Conta Dinheiro Ranch, die Elvios Bruder gehört, verbrachten wir 3 Nächte in sehr einfachen aber gemütlichen Unterkünften. Elvio, Rosi, João, Peter und wir hielten uns alle dort auf. Es gab 5 Schlafzimmer mit zwei Toiletten und heißer Dusche. Wir verbrachten dann weitere 3 Nächte auf der Pousada/Fazenda Dos Rios, Elvios Nachbarn, da Elvio erst kürzlich umgezogen war und noch keine Gäste aufnehmen konnte. Allerdings haben wir bei ihm öfters eine großartige „Café danach“ Pause eingelegt, während Frühstück und Abendessen in der Pousada bei Rogerio und Salate gegessen wurde.
Der Aufenthalt auf den Ranches und Pousadas hat uns gefallen und wir haben es genossen wie Familienmitglieder dabei sein zu dürfen. Der Standard hier ist nicht sehr hoch, aber die warme und freundliche Atmosphäre kann man in keinem Hotel finden.
Für wen ist die Tour geeignet
In Skandinavien reiten Mädel und Frauen. In Brasilien scheinen mehr Männer zu reiten. Die Trails und der ganze Ritt war eher etwas für Männer – Elvio musste des öfteren Pfade mit der Machete freischlagen, einfaches Essen unterwegs, robuste Pferde – alles recht männlich. Nix Dressage, kein ausgefallenes Geschirr und Gerät. Aber ganz sicher und reichlich: Spaß.
Reiterliche Fähigkeiten sind nicht ausschlaggebend, aber Du brauchst Selbstvertrauen und einen guten Sitz. Auch must Du den Pferden vertrauen können. Obwohl die Sättel gut sind, wirst Du leiden, wenn Du vorher nicht etwas trainiert hast.
Dieses war unser erster Reiturlaub aber sicherlich nicht der letzte. Wir haben nicht nur Urlaub gemacht sondern ein Abenteuer erlebt. Wir haben wunderbare Landschaften und eine schöne Natur gesehen, haben freundliche Menschen getroffen und was das Beste war, wir wurden immer als Freunde behandelt und aufgenommen.
Annica Larsson
Schweden
Ich war dabei die schönste Reise meines Lebens zu machen. Ich sollte eine ganze Woche auf einer traditionellen Südbrasilianischen Rinderfram zubringen, reiten und die dortige Landschaft und Natur genießen können. Dem Aufenthalt auf einer familiengeführten Farm und der Teilnahme am täglichen Leben dort, sah ich mit großer Erwartung entgegen. Eigentlich wusste ich gar nicht so recht was mich erwarten würde. Als ich dann die schmale Erdstraße hoch in die Berge fuhr und dann die Farm zum ersten Mal sah, wusste ich sofort, dass ich hier eine besonders schöne Zeit verbringen würde.
Wir ritten jeden Tag für viele Stunden in und über die umgebenden Hügel und durch die fantastische Natur. Wir ritten durch Regionen wo es für mich vorher unvorstellbar gewesen war, dass Reiten dort überhaupt möglich ist. Aber wir sind ja mit den Pferden sogar auf Berge geklettert. Es war fantastisch. Eines der schönsten Erlebnisse war für mich auf den Hochplateaus galoppieren zu können. Das gab mir ein Gefühl der totalen Freiheit.
Ich habe viel gelernt von den großartigen Pferden und selbstverständlich auch von Elvio, meinem Guide und Gastgeber. Er und seine Frau Rosie, aber auch die jungen Farmhelfer, haben sich sehr um mich bemüht. Wir haben viel Spaß zusammen gehabt und viel gelacht. Eine Woche die ich nie vergessen werde. Ich habe es als Privileg empfunden an so einem einzigartigen Ort sein zu dürfen der nicht nur ein zu Hause sondern eine aktive und produzierende Farm ist. Ich würde mir wünschen und hoffen, dass viel mehr Menschen hier her kommen um diesen herrlichen Platz kennenzulernen, der so weit ab von allen Touristen, verkehrsbelasteten Straßen und lauten Städten ist. Hier wirst Du das Erlebnis Deines Lebens erfahren.
Vielen Dank, Peter, für die Organisation dieses Reise und nochmals vielen Dank an Elvio, Rosie und „die Jungs“, dafür, dass Ihr Euer Haus für mich geöffnet habt und ich an Eurem Leben teilhaben durfte.
Annica Larsson
Detlef und Andrea Lock
Oberhausen, Deutschland
Wer die große Freiheit in den USA sucht, der war noch nicht in Brasilien. Nachdem wir bereits viermal mit dem Pferd in Arizona unterwegs waren, hatte ich Sehnsucht nach einer tropischen Vegetation. So landeten wie bei Peter und Elvio in Santa Catarina.
Wir hatten großes Glück, denn bereits am Ankunftstag ging es zu einem Rodeo. Die Vaqueiros müssen hier auf einer bestimmten Strecke die Rinder per Lasso einfangen, wobei das Lasso nicht um den Hals liegen darf, sondern nur um die Hörner fallen muss. Das bunte Treiben, die freudige Anspannung der Reiter, die netten Begrüßungen der Einheimischen stimmten uns freudig auf unseren bevorstehenden Ritt ein.
Am nächsten Tag ging es dann los. Nach kuzer Zeit tauchten wir direkt in die üppig grüne Natur ein. Ein steiler Anstieg, vorbei an Bambus, Baumfarnen, Araukarien undunzählige Pflanzenund Blumen brachte uns schnell zu einem wunderbaren Aussichtspunkt. Uns bot sich ein Blick über ein Meer von Araukarien und Bergwiesen hin zu einem Wasserfall. An dessen Ursprung sollten wir dann einige Stunden später picknicken. Was die Pferde an diesem ersten Tag leisteten war schon beachtlich.
Am nächsten Tag meisterten die Pferde die Bergauf- und Abpassagen mit guter Konditon. Wir durchquerten wunderbare Araukarienwälder, Baumbestände von Bromelien und Orchideen besetzt. Der Bartbehang der Bäume ließ der Phantasie freien Lauf…. Was für ein Panorama.
Am dritten Tag wurden die Pferde gewechselt. Toll das die Tiere geschont werden! Wieder wechselte die Landschaft. Nun erwartete uns eine hügelige Graslandschaft. Zwischendurch begegneten wir mal einer kleinen Pferdeherde, die uns neugierig betrachteten, dann trieben wir ein paar Kühe vor uns her. Wow, da kam echtes Cowboyfeeling auf. Der aufziehende Nebel tat der Großartigkeit der Landschaft keinen Abbruch. Zwar müssen wir, wegen des Nebels, wohl einem grandiosen Ausblick verpasst haben, wir waren trotzdem von diesem Tag wieder begeistert.
Nicht anders erging es uns an den restlichen Tagen. Immer änderte sich die Vegetation leicht. Von den erstiegenen Bergkuppen, hatten wir wunderbare Aussichten auf die weite und unberührte Natur. Wir habe jede Minute genossen.
Nicht unerwähnt sollten unsere leckere Mahlzeiten, zubereitet von Rosi sein, die unsere Urlaubswoche versüßte. Die Gastfreundlichkeit, die uns auf den diversen Fazendas entgegengebacht wurde – auch wenn wir die Sprache nicht verstanden haben - Peter übersetzte alles geduldig - berührte uns jedesmal. Wir hatten beide nicht erwartet, dass diese Tour so überwältigend wurde.
Vielen Dank daher nochmals an Elvio, Rosi und Peter von Riding Brazil und Grüße an alle anderen.
Detlef und Andrea Lock
Christien Mulder
Niederlande
Im November 2013 beschloss ich erneut nach Brasilien zu reisen, um das Land besser kennenzulernen, die Strände zu geniessen und alte Freunde wiederzusehen. Allerdings suchte ich mir für dieses Mal einen besonderen Schwerpunkt aus: Brasilien auf dem Pferd zu erkunden. Ich war sehr froh als ich über Google auf Riding Brazil stiess. Peter war sehr hilfreich und nahm mir sehr viel Arbeit ab – innerhalb weniger Tage war alles organisiert. Bei meiner Ankunft wurde ich von Elvio und Rosi, den Farmbesitzern, und Nicole, eine österreichische Mitarbeiterin von Riding Brazil begrüsst.
Was für eine tolle Zeit! Die Ritte waren fantastisch, die Landschaft atemberaubend, die Gastfreundlichkeit einmalig. Was ich, wie auch auch vorherigen Wanderritten in anderen Ländern, am meisten genossen habe, war die Möglichkeit den Alltag der Einheimischen hautnah zu erleben. Das Nichtvorhandensein von Handyempfang und Internet gab mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, ohne das Befürfnis andauernd „wichtige“ Emails und Facebooknachrichten zu beantworten müssen. Stattdessen verbrachte ich meine Zeit mit stundenlangem Reiten (!!), gutem Essen und in guter Gesellschaft. Die verschiedenen Unterkünfte boten mehr als ich mir erwartet hatte – und zwar weil wir in privaten Häusern bei einheimischen Familien untergebracht waren, alle gaben ihr Bestes um mir das Gefühl zu geben hier zuhause zu sein.
Was ich ausserdem mochte war die Flexibilität von Elvio und Rosi. Zum Beispiel, als ich am ersten Tag nach der langen Anreise von Holland müde und erschöpft ankam, wurde spontan ein Nachmittag am Fluss vorgeschlagen, wo ich ein erfrischendes Bad nehmen und mich entspannen konnte. An einem Nachmittag brachte uns Rosi zu einem Rodeo im Nachbarort, an einem anderen Tag fuhren wir zum Abendessen nach Urubice, nachdem ich nur kurz erwähnt hatte, dass ich irgendwie Lust auf Pizza hätte. Am letzten Tag fragte mich Nicole, ob ich schon mal mit Pferden die Kühe getrieben hätte – kurzerhand haben wir beschlossen uns anstatt in der Gegend herumzureiten als Farmhelfer zu engagieren.
Und nun zu den Pferden – sie waren grossartig! Elvio ist stolz auf seine Tiere und kümmert sich sehr fürsorglich um sie. Ihre Ausdauer und Trittfestigkeit hat mich beindruckt. Steile Hänge, Flussüberquerungen, steiniges Gelände und tiefe Schlammlöcher, dichte Wälder und so weiter – sie haben einfach alles ohne einen Fehltritt gemeistert.
Wenn ich mir die Fotos meines Ritts ansehe, kommen sofort wieder alle Errinnerugen hoch, und ich muss grinsen wie ein kleines Mädchen.
Für jemanden der Pferde liebt, das brasilianische Landleben kennenlernen und eine andere Seite von Brasilien, abseits von den Stränden, kennenlernen möchte, ist Riding Brazil definitiv der richtige Ansprechpartner.
Yusuf M. Pirgali
London, Großbritannien
Als wir am Flughafen Florianópolis ankamen wurden von Peter Rohmer von Riding Brazil begrüßt, der uns dort mit einem Taxi erwartete um uns zur Ranch zu bringen. Er sprach sehr gutes Englisch und konnte sich außerdem in fließendem Portugiesisch mit den Einheimischen unterhalten. Wenn Peter bei uns war, erleichterte uns dies die Kommunikation ungemein denn er sprach sogar mit meiner Frau Coralie, die Deutsche ist, in ihrer Muttersprache.
Die Fahrt ins Landesinnere dauerte etwa zwei Stunden und gab uns die Möglichkeit die Landschaft außerhalb der großen Städte kennenzulernen und wir bekamen einen ersten Eindruck von Brasilien, einem weiten und schönen Land. Als wir auf Elvios und Rosie Ranch ankamen wurden wir sehr herzlich begrüßt und wir fühlten uns sofort willkommen. Man zeigte uns unsere Zimmer und man bot uns eine leckere Brotzeit und Kaffee an. Am nächsten Tag gingen wir reiten. Im Gegensatz zu meiner Frau bin ich kein besonders guter Reiter, deshalb fragte ich mich wie die Pferde sein würden und ob ich sieben Stunden lang auf ihnen aushalten würde. Die Pferde waren kleiner als die wir aus England kannten, sie trugen mein Gewicht dennoch sehr gut und waren traumhaft zu führen, als ob sie genau wüssten was man vor hat, ohne große Anstrengung und fast ohne Kontrollen und Hilfen. Im Laufe der Woche, in der wir dort waren, probierten meine Frau und ich verschiedene Pferde aus, bis ich etwa Mitte der Woche das perfekte Pferd gefunden hatte, einen gut reagierenden und schnellen Rappen, der ohne einmal zu zögern immer vorwärtsgehend auch die schwierigen Bergtrails lässig meisterte!
Die Woche verging so schnell und die große Gastfreundschaft lies uns uns eher als Teil der Familie fühlen, woran Rosies großartige brasilianischen Kost nicht ganz unschuldig war. Wir bekamen in der kurzen Zeit eine Vorstellung davon wie die Farmer, Gauchos und Rancher in den Südbrasiliens leben. Auf teilweise anspruchsvollen Ritten, mit immer wechselnden Szenarien, die sich nicht nur täglich, sondern stündlich veränderten, erlebten wir die großartige Berglandschaft der brasilianischen Subtropen. Jeden Tag ging es in eine andere Richtung. Die Ausritte werden individuell für die jeweilige Gruppe ausgerichtet, mit welcher Peter unterwegs ist.
Wir hatten zwei Wochen Ferien in Brasilien gebucht, von der wir die zweite Woche im Club Med in Salvador verbrachten. Als ich dann in der zweiten Woche am Pool mit einzigartiger Aussicht auf die Bucht von Salvador lag, dachte ich so bei mir, ich wäre doch lieber zurück im Sattel um mit Peter und Elvio durch die Landschaft zu reiten!
Ich kann diese Reise bestens empfehlen. Sie vermittelt, abseits von jedem Tourismus, einen kurzen aber intensiven Einblick in das Hinterland Brasiliens. Eine gute Erfahrung.
Ich hoffe bald nach Brasilien zurückzukehren und diese Tour zu wiederholen. Dann aber mindestens zwei Wochen.
Mit besten Grüßen
Y. M. Pirgali
Joc und Andy Studdart
Wakefield, Großbritannien
Hallo Peter,
......wir haben einen phantastischen Urlaub gehabt. Es war wirklich einzigartig das wirkliche Brasilien mit seinen Menschen an den verschiedenen Orten kennenzulernen. Das hast Du, als unser Führer, Elvio und Rosi als unsere Gastgeber möglich gemacht. Dafür möchten wir Dir vielmals danken und bitten unseren Dank entsprechend weiterzuleiten. Nachdem Du abgereist war hatten wir interessante Gespräche die überwiegend in der Zeichensprache geführt wurden!
Ich denke, wir können ehrlich sagen, dass man diese Art von Urlaub gerne widerholen möchte. Besonders der Tag an den Canyons war wirklich ein sehr besonderes Erlebnis, aber auch die Aussicht vom Monte Alegre war spektakulär. Rio war natürlich der komplette Kontrast dazu, aber eine wunderbare Stadt, wie ich sie mir so schön nicht vorgestellt hatte, mit atemberaubenden Bergen, Stränden und Wäldern. Auch Annette war eine großartige Reiseleiterin und wir hatten viel Spaß auch mit ihr.
Joc und Andy Studdart
Peter Wolfe
Riad, Saudi-Arabien
Dieses Jahr beschloss ich, anstatt der üblichen Montana-Reitfahrung in den USA oder der Alternative einer Neuseeland-Tour, eine Reiterreise im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina zu unternehmen. Ich kannte die Region von Geschäftsreisen und wollte das wahre Brasilien kennenlernen das sich hinter den Städten, Hotels und Stränden verbirgt.
Was mir dann geboten wurde übertraf meine Erwartungen - dieser Ritt stellt die Rockies und europäische Trails mit Leichtigkeit in den Schatten.
Die Reise beginnt auf der reizvollen Ferieninsel Florianópolis, die sich bestens für ein paar Tage faulenzen am Ende der Reise eignet.
Ich kam zu Beginn der Saison und die Reitgruppe bestand aus mir selbst und Peter Rohmer, dem immer aktiven Chef von Brazil Riding Adventures. Der Ranchbesitzer Elvio fuhr uns hinauf in das Tal, in der sich die Gebirgsstadt Urubici befindet. Die Gaucho-Erfahrung ging gleich einmal mit einem Besuch eines örtlichen Rodeos los, wo ich herzlich empfangen wurde, obwohl ich so eindeutig als Fremder auszumachen war, so als hätte ich einen NASA-Raumanzug getragen. Man merkt schnell, dass man keine Touristenranch für Städter besucht. Das ist das Leben der Gauchos mit Gauchos und deren Leben das sich um ihre Pferde und ihr Land dreht.
Der eigentliche Ritt begann am folgenden Tag. Es existiert hier keine wirkliche touristische Infrastuktur und daher ist die Tour geschickt rund um Elvios großer Familie aufgebaut. So sattelt man in Haus der Mutter auf und bahnt sich seinen Weg einige Tage lang von Familienfazenda zu Familienfazenda, bis man, im Hochland, Elvios eigene Ranch erreicht.
Die Pferde sind robuste, einheimische Crioulos und Crioulo-Einkreuzungen, die wenig Mühe hatten durch subtropische Vegetation die Hochebenen hinaufzuklettern, wo wir dann, nach entsprechender Pause, beliebig über die Bergwiesen galoppieren konnten. Die Sättel sind mit drei Schichten Schafsfellen belegt, wodurch man einen äußerst komfortablen Sitz hat. Bei sintflutartigen Regengüssen im Stil von Herr der Ringe, bewiesen die Regencapes, dass sie die besten waren die ich bisher irgendwo benutzt habe. Die Gebirgsregengüsse erhöhten die abenteuerliche Komponente des Trails, wenn wir uns, begleitet von Blitz und Donnerschlag, durch die subtropische Vegetation schlugen.
Die meiste Zeit war es jedoch heiter und sonnig und wir ritten von einem fantastischen Aussichtspunkt zum Nächsten. Das Mittagessen war normalerweise ein improvisiertes Churrasco an einem Bach, und jeweils als Aperitif wie Digestif, ein Gläschen Cachaça, mit anschließendem vollverdientem Nickerchen unter einer schattigen Weide oder Araukarie.
Die Pferde, wie auch die Maultiere, die das Gepäck transportierten, wurden regelmäßig ausgetauscht, da das Gelände anspruchsvoll ist. So lernten wir ihre individuellen Persönlichkeiten kennen.
Das Chef Maultier trug nach Ende der Woche unser Gepäck zurück in die Zivilisation und wir hatten leichte Bedenken als es mit Peters gesamten Bargeldmitteln für die nächsten Wochen, sowie meinem Reisepass und meinen Kreditkarten durchging und hinter dem Horizont verschwand. Aber auf brasilianische Art war die Ordung schon bald wieder hergestellt, denn wir fanden das Tier inmitten einer Rinderherde gemächlich grasend wieder.
Die Unterkünfte waren einfach aber gemütlich. Essen und Trinken war vielseitig und reichlich. Das Abendprogramm bestand aus Schachmeisterschaften, allerlei trickreichen Puzzles, und bei Wein und Bier konnte man wunderbar relaxen.
Wir hatten oft die Möglichkeit den Arbeitsalltag auf der Ranch mitzuverfolgen, sei es das Melken um 6 Uhr früh (schon einmal einen morgentlichen Cappuccino mit frischer Milch direkt aus dem Euter probiert?), den Viehtrieb von Weide zu Weide oder Aktivitäten die mir Tränen in die Augen trieben, wenn Jungbbullen auf rustikale Art zu Jungochsen gemacht wurden. Alles läuft sehr gemächlich ab und es bleibt einem selbst überlassen wie viel oder wenig man beitragen oder mitmachen möchte.
Die Verständigung ist dank der Organisation von Riding Brazil und der Anweisenheit eines Übersetzers - in diesem Fall der Boss selbst - kein Problem. Jedermann, vor allem Elvio der Trailboss, ist jederzeit freundlich und geduldig, so dass man letztendlich in alle Einzelheiten eingeweiht wird. Ohne jede Frage stellt dieser Trail eine hochwertige Alternative für Reiter dar, die das authentische Reiseerlebnis suchen. Der Schwierigkeitsgrad ist angemessen. Nicht so sehr Dressurreiterliche Fähigkeiten sind gefragt, vielmehr Sattelfestigkeit vor allem beim Bewältigen steiler Auf- und Abstiege. Wer einmal die Santa-Catarina-Erfahrung mitgemacht hat, dem werden die europäischen oder nordamerikanischen Trails eher zahm vorkommen.
Auch die Leistung stimmt bei etwa 1000 Pfund, die alle Kosten miteinschließen, nur muss man bis nach Florianóplis kommen. Die Anreise von São Paulo ist jedoch sehr unproblematisch und besonders lohnt es sich, wenn man den Aufenthalt noch mit Sightseeing oder Strandurlaub verbindet, damit sich die Flugkosten rechnen.
Preise & Daten
Preise und Reisedetails
Dauer | 10 Tage / 9 Nächte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gruppengröße | mindestens 4, maximal 6 Teilnehmer | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reisetermine |
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Preise |
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Im Preis inbegriffen
- Private Transfer Florianópolis-Urubici-Florianópolis
- 9 Übernachtungen mit Vollpension
- 4 Mahlzeiten/Tag und Erfrischunsgetränke
- Pferde, Ausrüstung, Reitführer
Nicht inbegriffen
- alkoholische Getränke
- Ferngespräche
Anmerkungen
- Ausgangspunkt ist Florianópolis (FLN)
- Kein Einzelzimmerzuschlag, wenn Vorhanden
- Sattelfestigkeit und Ausdauer ist wichtiger als hohe Schule